Unterhaching:Radfahrer, Raser und Hubschrauber

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Insbesondere Verkehrsthemen interessieren die Unterhachinger Bürger. (Foto: Sebastian Gabriel)

Bei der Bürgerversammlung stehen Verkehrsthemen im Mittelpunkt des Interesses. Bürgermeister Wolfgang Panzer gibt Nachhilfe, was Verkehrsschilder bedeuten.

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Eine Gemeinde, die so groß ist, dass sie anderswo locker Kreisstadt sein könnte, die mit ihren fast 26 000 Einwohnern auch im Landkreis München an Nummer zwei steht, hat eine ungeheure Themenvielfalt zu bieten. Finanzen zum Beispiel, Kinderbetreuung, Bauvorhaben, Klimaziele, Jugendarbeit, Senioren, Kultur und Sport. All das referiert Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) regelmäßig bei Bürgerversammlungen. Die Leute interessiert aber vor allem: Was ist auf der Straße los, wer parkt wo und wer fährt zu schnell? Bürgerversammlungen sind oft Verkehrskonferenzen.

So war das auch am Donnerstagabend im Kubiz. Straßen, Radfahrer, Bushaltestellen und Hubschrauber hatten die Bürger auf ihrer Agenda. Nicht immer sind der Bürgermeister und seine Verwaltung dafür zuständig. Aber weil Panzer und sein Sprecher Simon Hötzl längst wissen, dass sie für alle am Straßenrand abgestellten Wohnwagen und jeden Raser in verkehrsberuhigten Zonen verantwortlich gemacht werden, hatten sie dieses Mal sogar eine kurze Auffrischung der Verkehrsregeln für die Zuhörer in den Bürgermeistervortrag eingebaut. So kann also keiner mehr behaupten, nicht zu wissen, dass bei gemeinsamen Rad- und Fußwegen Radfahrer nicht auf der Fahrbahn fahren dürfen, sondern sich den Weg mit den Fußgängern teilen müssen. Oder dass man als Radler auf freigegebenen Gehwegen Schrittgeschwindigkeit fahren muss und Fußgänger absoluten Vorrang haben. Zumindest die etwa 240 Bürgerinnen und Bürger, die im Kubiz oder online im Livestream dabei waren, kennen sich jetzt aus.

Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer. (Foto: Claus Schunk)

Ganz aktuell ist in Unterhaching das Thema "verkehrsberuhigte Zonen", seit nämlich der Utzweg nach einem tödlichen Unfall gesperrt wurde und eine Petition von Anwohnern des Friedensplatzes für mehr Sicherheit läuft. Auch in diesen Bereichen gelte Schrittgeschwindigkeit, und zwar für alle, auch für Radfahrer, machte der Bürgermeister deutlich. "Man sollte auch wissen, was Verkehrszeichen bedeuten und sich an Verkehrsregeln halten", mahnte er.

Es gibt erste Pläne für eine weitere Verkehrsberuhigung am Friedensplatz

Den Anwohnern vom Friedensplatz, die in der Bürgerversammlung den Antrag gestellt hatten, die Gemeinde solle etwas tun, um die Verkehrsregeln auch durchzusetzen, also die Raser auszubremsen, versprach Panzer zwar keine baulichen Maßnahmen. Allerdings teilte er mit, dass die Straßenverkehrsbehörde und der Sachbereich Straßen und Wege gemeinsam mit der Polizei derzeit weitere Lösungsansätze erarbeiten, die zu einer weiteren Verkehrsberuhigung beitragen sollen. Konkret seien bereits Bodenpiktogramme geplant, möglicherweise auch Bilder mit konkreten Tempo-Vorgaben, also die Zahlen sieben oder zehn, um den Verkehrsteilnehmern die Verkehrsberuhigung zu verdeutlichen.

Was die Bürger sonst noch interessierte: Einrichtung eines einseitigen Parkverbots an verschiedenen Straßen, Markierung eines Fahrradstreifens auf dem breiten Geh- und Radweg an der Von-Stauffenberg-Straße, Vorfahrtregelungen an einem Kreisverkehr und tatsächlich Hubschrauber. Die sollten doch bitte spätabends über dem Gemeindegebiet höher fliegen, forderte ein Anwohner. Da musste Panzer passen: "Bei den Hubschrauberflügen handelt es sich nicht um gemeindliche Fahrzeuge."

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