Unterhaching:Annäherung im Stadion-Streit

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Damit der neue Rasen mehr Zeit zum Anwachsen hat, will die Spielvereinigung mit einem Auswärtsspiel in die Saison starten. (Foto: Claus Schunk)

Die Spielvereinigung berichtet von konstruktiven Gesprächen mit der Gemeinde über die Übernahme des Stadions und die Sanierung der maroden Osttribüne.

Von Stefan Galler, Unterhaching

Noch habe man keine Lösung, eine Annäherung sei aber sehr wohl spürbar, sagt Peter Wagstyl, Vizepräsident des Fußball-Drittligisten Spielvereinigung Unterhaching. Es geht um die Frage, wann die derzeit wegen Statik-Problemen gesperrte Osttribüne im Sportpark saniert wird und wer die Kosten dafür übernimmt. Der Unterhachinger Gemeinderat diskutierte in der vergangenen Woche bereits unter Ausschluss der Öffentlichkeit über den Vorschlag des Vereins, die Verantwortung über das Stadion selbst zu übernehmen.

Davor soll die Gemeinde allerdings nach den Vorstellungen des Fußballklubs die angestrebten Modernisierungen, darunter die Tribünensanierung, finanziell unterstützen. Im Gegenzug würde der Pachtvertrag, der noch bis 2020 Gültigkeit hat und den der Klub per Option bis 2025 verlängern kann, beendet. Die Spielvereinigung übernähme in diesem Fall die Betriebskosten, was die Gemeinde Unterhaching insgesamt um rund zwei Millionen Euro im Jahr entlasten würde.

Haching-Vize Wagstyl ist der Meinung, die Gespräche gingen mittlerweile "in die richtige Richtung", wie er sagt. "Wir sitzen an einem Tisch, reden offen und bewegen uns aufeinander zu. Jetzt suchen wir nach einer Lösung, mit der beide Seiten leben können." Dem Verein sei allerdings auch klar, dass es nicht zu den gemeindlichen Aufgaben gehöre, "den Profifußball zu fördern". Deshalb wolle man ja den Sportpark in Eigenregie betreiben.

Die Zeit drängt, am letzten Juli-Wochenende beginnt die neue Drittligasaison. Haching habe sich beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) darum beworben, erst am zweiten Spieltag ein Heimspiel austragen zu müssen, auch wegen des neu angelegten Rasens, der bis dahin noch gedeihen könne. Im Zweifelsfall könnte sich die SpVgg wohl auch vorstellen, bei der Sanierung der Tribüne in Vorleistung zu gehen. "Das Kostenthema ist das geringste Problem", sagt Wagstyl. Schlimmer wäre, wenn man angesichts des zu erwartenden Ansturms, etwa gegen Gegner wie Kaiserslautern, Braunschweig und vor allem 1860 München, ohne Osttribüne 4500 Plätze weniger zur Verfügung hätte.

© SZ vom 26.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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