Familienpolitik:Besserer Mutterschutz nach Fehlgeburten

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Die Unterföhringerin Natascha Sagorski erhält bei ihrem Auftritt im Bundestag Zuspruch für ihre Forderungen. Eine Expertenkommission soll eingesetzt werden.

Von Irmengard Gnau, Unterföhring

In ihrem Kampf für die Rechte von Frauen nach Tod- und Fehlgeburten hat die Unterföhringerin Natascha Sagorski bei einem Fachgespräch im Familienausschuss des Bundestags am Mittwoch viel Unterstützung bekommen. Die 38-Jährige setzt sich seit vier Jahren dafür ein, dass alle Frauen, die ihr Kind während der Schwangerschaft verlieren, einen gesetzlichen Anspruch auf Mutterschutz bekommen. In das Gremium des Bundestags war sie eingeladen worden, um als Sachverständige über die Einführung eines gestaffelten Mutterschutzes für betroffene Frauen zu sprechen. Bislang gibt es erst einen Mutterschutz, wenn die 24. Schwangerschaftswoche erreicht, das Baby schwerer als 500 Gramm ist oder bei der Geburt gelebt hat.

"Ich habe durchweg positive Signale bekommen", berichtet Sagorski von der Aussprache. Alle Fraktionen ohne Ausnahme hätten sich am Ende der Debatte für einen gestaffelten Mutterschutz ausgesprochen. "Das ist für mich ein riesengroßer Meilenstein", sagt die Unterföhringerin. Im nächsten Schritt soll nun eine Expertenkommission eingesetzt werden, um auf Bundesebene ein konkretes Konzept zu erarbeiten. All das sei sehr ermutigend, sagt Sagorski.

Nun müssten diesen Worten auch Taten folgen. "Mein großer Wunsch wäre, dass in dieser Regierungsperiode noch ein Gesetzesentwurf zu dem Thema folgt." Ihre eigene Aufgabe sieht sie darin, weiter an dem Thema dran zu bleiben. "Bislang hat das leider niemand aufgegriffen - jetzt müssen wir selbst diese Lobby sein", sagt sie.

Auch auf regionaler und lokaler Ebene will Sagorski Projekte für die Eltern von Sternenkindern anschieben. Beispielsweise will sie anregen, in ihrem Wohnort Unterföhring einen Erinnerungswald anzulegen. Eltern, die ihre ungeborenen Kinder verlieren, sollen dort einen Obstbaum pflanzen können. "Solche Orte können Trost spenden und Ausgangspunkt für Verbindungen sein", sagt Sagorski.

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