Umweltpreis des Landkreises:Vom Reparatur-Café bis zum Müllprojekt

Lesezeit: 2 min

Lichterglanz am Christkindlmarkt mit Klima-Botschaft. (Foto: Claus Schunk)

Auf dem Christkindlmarkt in Haar wird mit einer Lichtinstallation für mehr Klimaschutz geworben. Landrat Christoph Göbel zeichnet Bürger aus, die Umweltschutz in die Tat umsetzen.

Von Bernhard Lohr, Landkreis

Die Klimaaktion des Landkreises München unter dem Titel "29++ Klima. Energie. Initiative" hat das Ziel, möglichst viele Menschen für die große Aufgabe zu gewinnen, beim Abschied einer auf Kohlenstoff basierenden Energieversorgung mitzumachen. Ein Mittel dazu ist auch die Aktionskunst.

So waren schon in mehreren Kommunen an zentralen Orten Lichtinstallationen zu sehen. In Haar tauchte der Videokünstlers Christian Gene Aichner dieses Wochenende am Christkindlmarkt die alte Schule am Kirchenplatz in bunte Farben. Unabhängig davon würdigte Landrat Christoph Göbel bei einem Festakt im Landratsamt Bürger, die sich dem Umweltschutz längst verschrieben haben und Besonderes leisten.

Zum zwölften Mal ehrte der Landkreis München Bürger für besondere Verdienste im Umweltschutz. Landrat Göbel ehrte neun Personen.

Hans-Werner Thürk aus Pullach hat im November 2015 das erste Reparatur-Café in Pullach initiiert. Im April 2016 fand mittlerweile das vierte Reparatur-Café statt. In dieses können Besucher ihre defekten Gegenstände von zu Hause mitbringen. Damit repräsentiere Thürk eine noch junge Gegenströmung zu einem immer weniger nachhaltigen Konsumverhalten, hieß es in der Laudatio. Lena Merlich und Ceren Yilmaz aus Kirchheim sind zwar erst neun Jahre alt, aber bereits sehr aktiv für eine saubere Umwelt im Einsatz. Die Freundinnen gehen in die Klasse 4 b der Martin-Luther Grundschule in Kirchheim. Ihnen ist aufgefallen, wie viel Müll entlang der Ortsstraßen herumliegt. Sie riefen ein Müllprojekt ins Leben. Um für ein Ramadama Werbung zu machen, fotografierten sie den herumliegenden Müll und gestalteten damit ein Plakat. Das Ramadama fand schließlich im März dieses Jahres statt.

Bienenstöcke und Fotovoltaikanlagen

Günter Oberhauser aus Hohenbrunn ist passionierter Hobbyimker und betreute ehrenamtlich vom Juli 1992 bis Anfang 2016, also 24 Jahre lang, die Bienenvölker im Umweltgarten Neubiberg. In dieser langen Zeit gestaltete er die Bienenwochen, ein jährliches Veranstaltungshighlight im Umweltgarten. Vor allem Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter brachte Oberhauser die Welt der Bienen nahe. Ulrich Gienger aus Taufkirchen hat sich viele Jahre - ausgehend von Aktivitäten in der Agenda 21 - für den Aufbau und Erhalt von Bürgerfotovoltaikanlagen verdient gemacht. Die Gemeinde profitierte, wie es in der Laudatio heißt, bei sämtlichen Anfragen, Planungen und Problemen zu solchen Anlagen von Giengers umfassenden Wissen.

Brigitte Koch und Franz Greif aus Taufkirchen haben auf ihren Waldgrundstücken in Taufkirchen in Eigenregie zwei große Feuchtbiotope schaffen lassen. 2013 wurde das Biotop am Hopfenweg komplett neu in einer natürlichen Senke angelegt. Die Kosten wurden von ihnen übernommen. 2015 wurde ein weiteres, davon nordöstlich gelegenes, bereits lange Jahre bestehendes Biotop aufwendig saniert und mit Beton ausgekleidet. Mit dem Bau dieser Biotope hätten die Eigentümer der frei zugänglichen Waldgrundstücke einen höchst wertwollen Beitrag zur Mehrung der Artenvielfalt und im Rahmen der Biotopvernetzung geleistet, hieß es beim Festakt.

Angelika Spitzenberger und Tino Schlagintweit aus Unterschleißheim führen seit 2014 Kinder im Grundschulalter an die Natur heran. In vielseitigen Gruppenstunden vermitteln sie Kindern praktisches Wissen über die Natur.

© SZ vom 05.12.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: