Trudering/Haar:BMW könnte Geothermie einen Schub geben

Es ist eine Geduldsprobe. Noch ist nicht entschieden, ob der Autobauer BMW sein Forschungszentrum für autonomes Fahren in Haar oder in Unterschleißheim baut. Zuletzt hieß es, Anfang dieser Woche werde der BMW-Vorstand tagen und Klarheit schaffen. Die Gemeinde Haar jedenfalls tut alles, um BMW zu locken, und hat vorsorglich einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan auf den Weg gebracht, damit für die Firma keine Zeitverzögerung entsteht. Nun hat der Bezirksausschuss Trudering-Riem, der im Zuge des Verfahrens gehört wird, eine kontroverse Debatte über das Projekt geführt.

Der Mehrheit im Gremium wäre BMW an seiner Grenze willkommen, auch wenn der bisherige Acker und sogar ein Stück des Bannwaldes bebaut würden, nicht zuletzt mit 1500 Parkplätzen für die etwa 2000 Mitarbeiter. Magdalena Miehle (CSU) machte den Vorschlag, die Firma solle vom Truderinger Bahnhof aus einen Non-stopp-Shuttlebus für die Mitarbeiter einrichten. Sie sah auch Chancen in der Ansiedlung: So ein Forschungszentrum brauche Energie, das könne ganz neue Ansatzpunkte bringen für eine Geothermieanlage, die im Raum Grasbrunn, Zorneding, Vaterstetten und Haar bisher nicht zustande gekommen sei. Herbert Danner (Grüne) dagegen sagte, wenn BMW komme, könne man sich von allen Ideen zur Verkehrsberuhigung in Trudering verabschieden. Hinzu komme der zu erwartende Druck von gut verdienenden Ingenieuren auf den lokalen Wohnungsmarkt: Das würde das Preisgefüge durcheinander bringen. Es sei auch nicht einzusehen, warum BMW diese Fläche versiegeln wolle, könne es doch sicherlich auch alles Innovative am Standort in Milbertshofen unterbringen, wenn man sich nur endlich von den veralteten Diesel-und Benziner-Autos verabschiede.

© SZ vom 19.12.2016 / re - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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