"Taufkirchen ist bunt":Demo für die Demokratie

Beim Lichtermeer auf der Münchner Theresienwiese standen Mitglieder der Grünen neben SPD-Landeschef Florian von Brunn in der ersten Reihe. Nun haben sie auch in Taufkirchen eine Demonstration gegen rechts initiiert. (Foto: Claus Schunk/)

Parteien und Vereine rufen für Sonntag zu einer Kundgebung auf dem Rathausplatz auf. Anlass ist eine Veranstaltung im Kulturzentrum.

Unter dem Motto "Taufkirchen ist bunt" ruft ein Bündnis aus Parteien, Vereinen und Institutionen zu einer Demonstration für Demokratie und Vielfalt auf. An diesem Sonntag werden dabei von 14 Uhr an der Münchner Kabarettist Christian Springer, die Landtagsabgeordnete Claudia Köhler (Grüne) sowie die Bundestagsabgeordneten Carmen Wegge (SPD) und Daniel Föst FDP) sprechen. Anlass für die Aktion auf dem Rathausplatz ist ein gleichzeitig stattfindender "Achtsamkeitsworkshop" des umstrittenen Historikers Daniele Ganser im Kultur- und Kongresszentrum. Der Schweizer verbreitet bei seinen Auftritten regelmäßig Verschwörungsmythen, etwa zu den Attacken vom 11. September 2001 sowie zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Die Veranstaltung im Ritter-Hilprand-Hof - die Tickets dafür kosten 180 Euro - ist bereits Gansers zweites Gastspiel in Taufkirchen. Laut Ankündigung soll es dort um "Begegnung", "inneren Frieden" und die "Menschheitsfamilie" gehen. Die Taufkirchner Grünen hatten Gansers Auftritt im gemeindeeigenen Kultur- und Kongresszentrum schon im Gemeinderat kritisiert. Neben der Ökopartei beteiligen sich nun auch die örtliche SPD und FDP an der Demonstration.

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Unterstützt wird sie zudem von der Nachbarschaftshilfe, der Volkshochschule, dem SV-DJK Taufkirchen und dem katholischen Pfarrverband sowie den Vereinen Demokratieverstärker und Interkultureller Garten. Mit dem Protest in Taufkirchen wollen die Veranstalter an die zahlreichen Demonstrationen der vergangenen Wochen anknüpfen, bei denen bundesweit Menschen gegen Rassismus und Rechtsextremismus auf die Straße gegangen sind. "Wir alle müssen jetzt aufstehen", fordert die SPD-Orts- und Kreisvorsitzende Christine Himmelberg, "und uns gegen die widerwärtigen Deportationsfantasien der AfD wenden."

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