Zehn Euro Kaltmiete pro Quadratmeter gelten im Raum München als Schnäppchen. Und dennoch haben in Taufkirchen eine Reihe von Wohnungen zu diesem Preis keinen Abnehmer gefunden. Der Grund: Die Gemeinde hatte in ihrem Neubau am Riegerweg gleich 44 Ein- bis Fünf-Zimmer-Appartements auf einmal zu vergeben. Und auch, wenn im Rathaus 171 Bewerbungen eingingen, so sind doch immer noch mehrere Wohnungen zu haben.
Ursächlich hierfür ist nicht zuletzt die Vergaberichtlinie für gemeindlichen Wohnraum, die der Gemeinderat kurz vor knapp im Dezember festgezurrt hat. So sieht der darin enthaltene Kriterienkatalog unter anderem ein minimales und ein maximales Einkommen vor, zwischen dem die Bewerberinnen und Bewerber liegen müssen. Schließlich sollen nach dem Wunsch der Gemeinde am Riegerweg neben Rathausbeschäftigten vor allem jene Menschen aus Taufkirchen zum Zug kommen, die keinen Anspruch auf eine Sozialwohnung haben, sich am freien Markt aber keine Wohnung leisten können.
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Allein wegen des Einkommenskorridors seien 69 Bewerbungen rausgefallen, sagte Bauamtsleiter Stefan Beer im Gemeinderat. Dessen Sozialausschuss hatte zunächst in einer ersten Runde 37 Wohnungen vergeben, worauf das Rathaus jedoch ganze elf Absagen erreicht hätten. Nachdem der Gemeinderat nun die Nachrücker bestimmt hat, sind aktuell noch sieben Appartements frei - eine Drei- sowie sechs Zwei-Zimmer-Wohnungen, wovon eine behindertengerecht ist.
"Unterm Strich finde ich das gar nicht so schlecht für den Anfang", sagte Peter Hofbauer (Freien Wähler) über die Vergabe. Dennoch werde der Gemeinderat den Kriterienkatalog noch mal nachbessern müssen - "auf Basis von dem, was wir jetzt gelernt haben", so Hofbauer. Derweil regte Julius Ammereller (CSU) an, eine Erhöhung der maximalen Einkommensgrenze zu prüfen. Prinzipiell soll die Vergaberichtlinie künftig für alle Wohnungen der Gemeinde gelten. Für die noch freien Apartments im Riegerweg nimmt das Rathaus nun weitere Bewerbungen entgegen.