Mitten in Taufkirchen:Durch die Bank Verbrecher

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Der Nachbarschaftshilfe ist ein Sitzmöbel gestohlen worden. Und sie ist nicht das einzige Opfer.

Von Iris Hilberth, Taufkirchen

Einfach nur mal hinsetzen, Pause machen, entspannen. Schön, wenn man dazu ein Plätzchen in der Sonne findet. Aufenthaltsqualität nennt man das in den Rathäuser, und gönnt es seinen Bürgern großzügig. Wenn irgendwo ein Platz neu gestaltet wird, zählen Sitzgelegenheiten zu den Pflichtanschaffungen, in Parks zur gerne genutzten Standardausstattung. "Bänke, die zum Verweilen einladen", beschreiben Verwaltungsbeamte in ihren Beschlussvorlagen für die Bauausschüsse dieses Wohlfühl-Möbel im öffentlichen Raum. Auch die Nachbarschaftshilfe Taufkirchen hatte vor kurzem noch so ein wetterfestes Mobiliar.

Doch jetzt ist die Bank weg. Einfach geklaut, entwendet, mitgenommen, gestohlen. Ein Bankraub der besonders perfiden Art. Wer macht denn sowas? Nun muss man sagen: Das passiert nicht nur in Taufkirchen. Die Gemeinde im Hachinger Tal befindet sich da in illustrer Gesellschaft mit anderen Kommunen in ganz Deutschland.

In Westheim bei Haßfurt etwa ist die Sitzbank aus dem Buswartehäuschen verschwunden. Wie der Fränkische Tag berichtet, war die ganz neu und hatte immerhin ein Gewicht von circa 60 Kilogramm. Noch dazu: Die Sitzgelegenheit war mit Metallwinkeln am Boden befestigt. Wesentlich schwerer war die Holzbank, die im rheinland-pfälzischen Mehlingen zwischen dem Friedhof im Ortsteil Baalborn und dem Sportplatz Sembach entwendet wurde. 130 Kilo mussten hier die Diebe schleppen. Oder die Sitzbank an der Dr.-Kurt-Isemann-Straße in Nordhausen. Einfach weg, das Metallding. Immerhin 800 Euro soll diese Bank gekostet haben, sagen die Thüringer.

Das ist nur die Spitze des Eisbergs in der Causa verschwundene Bänke. Oberölsbach, Stammheim, Senden... Die Liste ist lang. Und da sind noch nicht einmal die Fälle dabei, in denen nur jemand die Rückenlehne abgeschraubt hat wie in Bissendorf. Insgesamt eine reichlich unbequeme Entwicklung. Der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen hilft das jedoch nicht weiter, dass es anderen in Sachen Bankkriminalität nicht besser geht. Fakt ist: Der Bankräuber sitzt - leider nun auf ihrer Bank - und die Helfer vom Sozialdienst stehen im Regen. Ein Bankrettungsschirm von großzügigen Spendern wäre jetzt angebracht. Schließlich ist der Pflegedienst auch eine sichere Bank.

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