SPD:Jusos stehen zu Kohnens Verjüngungskur

Lesezeit: 2 min

Auf den 23-jährigen Kevin Cobbe folgt der 19-jährige Kevin Meyer als Kreisvorsitzender. Beide wollen mehr junge Kandidaten

Von Martin Mühlfenzl, Planegg

Kevin ist derzeit der Modename in der SPD - zumindest innerhalb der Nachwuchsorganisation Jusos. Juso-Bundesvorsitzender Kevin Kühnert gehört zu den wenigen noch verbliebenen Hoffnungsträgern der Genossen, und auch im Landkreis München geben Kühnerts Namensvetter den Ton bei den Jusos an: Der 19-jährige Kevin Meyer aus Neuried wurde von den Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung in Planegg zum neuen Kreisvorsitzenden gewählt - als Nachfolger von Kevin Cobbe, der sich verstärkt um sein Amt als neuer SPD-Ortsvorsitzender in Aschheim kümmern will, das er seit Oktober inne hat. Cobbe, 23, wurde zu einem von Meyers Stellvertretern gewählt.

Der neue Kreisvorsitzende der Jusos will - ganz im Sinne von SPD-Landeschefin Natascha Kohnen - nach eigenen Worten für mehr junge Menschen in den politischen Gremien eintreten. Stadt- und Gemeinderäte seien oft überaltert, sagt Meyer. "Sie sollen aber auch einen Querschnitt durch die Gesellschaft abbilden." Die Mitgliederentwicklung der Jusos im Landkreis sei im vergangenen Jahr "enorm positiv gewesen", freut sich Meyer. "Diesen Schwung wollen wir auch mitnehmen." Als Beispiele nennt er Coaching-Seminare, die jungen Mitgliedern Mut machen sollen, sich aktiv einzubringen und bei der Kommunalwahl 2020 für Stadt- und Gemeinderäte zu kandidieren. "Ich selbst schließe das für mich auch nicht aus", sagt Meyer, der in München Betriebswirtschaftslehre studiert.

Bayerns SPD-Chefin Natascha Kohnen hatte erst in der vergangenen Woche einen Vorschlag gemacht, wie aus ihrer Sicht mehr junge Menschen in der SPD für Politik begeistert werden könnten: Indem künftig bei Landtags- und Bundestagswahlen jeder dritte Listenplatz mit Kandidaten unter 35 Jahren besetzt wird. Von ihrer Partei wurde sie jedoch gestoppt. So soll der Antrag beim Landesparteitag Ende Januar in Bad Windsheim, bei dem es auch um die Zukunft der Parteivorsitzenden aus Neubiberg gehen wird, nach innerparteilicher Kritik nun doch nicht eingebracht werden.

Kevin Meyer hält eine Quotierung indes für "einen gangbaren Weg"; allerdings dürfe dies nicht "der einzige Schritt bei der Erneuerung der Partei sein", mahnt er. Wie sein Vorgänger Kevin Cobbe hält auch Meyer weiterhin zur Landesvorsitzenden. "Natascha Kohnen ist eines der größten politischen Talente, das die SPD in Bayern derzeit hat. Wenn nicht das größte", sagt er. "Ich glaube, sie ist eine gute Vorsitzende und kann auch weiter eine gute bleiben. Das Ergebnis bei der Landtagswahl ist nicht alleine ihre Schuld."

Die Jusos im Landkreis wollen sich laut Meyer im kommenden Jahr stark in den Europawahlkampf einbringen. Helfen sollen dabei als weitere Vorstandsmitglieder Ramona Greiner, 32, und Christine Himmelberg, 29 - beide aus Taufkirchen - sowie Carsten Dieckmann, 28, aus Haar und eben Kevin Cobbe.

© SZ vom 19.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: