Sicherheit:Polizei unter neuer Adresse

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Umzugshelfer: Inspektionsleiter Armin Ganserer (von links) schleppt am Dienstag mit Johann Wittl und Peter Gauser Kisten in die neue Dienststelle: (Foto: Claus Schunk)

Die Ottobrunner Inspektion bezieht ein größeres Gebäude. Von diesem Mittwoch an ist sie im Haidgraben 1 b zu erreichen

Von Martin Mühlfenzl, Ottobrunn

Wie groß die neue Heimat ist, kann Robert Fritsch nicht genau sagen. "Puh, das weiß ich nicht aus dem Stegreif", sagt der stellvertretende Leiter der Ottobrunner Polizeiinspektion. Was er aber ganz sicher weiß: "Die neuen Räumlichkeiten sind sehr viel großzügiger und nicht mehr so beengt wie die alten. Wir freuen uns da schon drauf."

Am Dienstagmorgen gegen 7.30 Uhr rückten im Hohenbrunner Ortsteil Riemerling vor dem etwas in die Jahre gekommenen und angegrauten Gebäude der PI 28 die Umzugslaster an. Denn die Polizeiinspektion kehrt nach 30 Jahren in Riemerling heim in die Gemeinde, deren Namen sie trägt.

Die Waffen transportieren die Polizisten lieber selber

Seit diesem Mittwoch verrichten die Polizeibeamten ihren Dienst wieder in Ottobrunn - in ihrer neuen Inspektion in von Grund auf sanierten Räumlichkeiten im Haigraben 1 b.

Schon seit einigen Tagen hatten die Polizisten Kisten gepackt, schließlich galt es ja auch sensibles Material über die 3,1 Kilometer lange Strecke von Riemerling an den Haidgraben zu transportieren - etwa die gesamte EDV der PI und natürlich die Waffen, wie Fritsch berichtet.

Die werden jetzt in einer Inspektion gelagert, die, so sagt es Fritsch, "schon etwas ganz anderes ist" - für die Polizeibeamten selbst, aber auch für die Bürger. Ein großzügiger und heller Eingangsbereich empfängt die Ayinger, Brunnthaler, Hohenbrunner, Höhenkirchen-Siegertsbrunner, Neubiberger, Ottobrunner, Putzbrunner und auch einige Taufkirchner und Unterhachinger, die etwa für eine Anzeige den Weg hierher auf sich nehmen - und für die Ottobrunns Polizeibeamte zuständig sind.

Die PI 28 ist mit einem Einsatzgebiet von nahezu 166 Quadratkilometern die flächenmäßig größte Einheit innerhalb des Polizeipräsidiums München, das für die Landeshauptstadt, den Landkreis München und einen kleinen Ausläufer im Landkreis Starnberg und mehr als 1,7 Millionen Bürger verantwortlich zeichnet. Mehr als davon 70 000 leben im Verantwortungsbereich der Ottobrunner Beamten.

Weniger Einsätze in den Ferien? Von wegen

Vor allem die Ottobrunner, aber auch die Neubiberger werden von der Heimkehr der Polizeiinspektion profitieren, sagt Robert Fritsch: "Die Wege werden in diesen beiden Gemeinden natürlich kürzer", sagt er. "Aber wir sind auch für alle anderen gut erreichbar und zeigen auch auf der Straße draußen Präsenz."

Auch am Dienstag waren die Ottobrunner Polizeibeamten während des Umzugs auf Streife unterwegs; ein Beamter gab - während die Kollegen Telefonanlagen neu verkabelten und Kisten schleppten - in der Wache Auskunft. Wer eine Anzeige erstatten wollte, musste sich für diesen einen Tag aber an eine andere Polizeiinspektion wenden. Seit diesem Mittwoch läuft der Betrieb in den Räumen wieder ganz normal. Auch die Telefonnummer der PI 28 ist die alte geblieben: 089/62 98 00.

Für die Mitarbeiter indes ändert sich so einiges - zum Besseren. "Wir haben jetzt wirklich tolle, neue Sanitäranlagen. Die Büros sind großzügiger und komfortabler", sagt Fritsch. "Das ist für den Arbeitsalltag schon entscheidender Vorteil. Und es war auch ein Grund für den Umzug zurück nach Ottobrunn."

Denn wenn das Umfeld passt, arbeitet sich schlichtweg einfacher. Und die Arbeit, sagt Fritsch, werde auch in den Sommerferien nicht weniger. "Es kommen bei der Hitze schon manche auf komische Ideen. Und wir haben zur Zeit vor allem mehr Unfälle und Einsätze wegen Lärmbelästigung", sagt der stellvertretende PI-Chef. Mit den neuen Räumlichkeiten wir aber auch das Leben für Sünder einfacher, die Mal eine Nacht in der Inspektion verbringen müssen. Denn statt bisher nur einer Zelle gibt es in Ottobrunn künftig zwei kleine Verliese.

© SZ vom 22.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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