Bisher mussten die Kicker des SV Arget wachsam sein, wenn sie zu zu ihrem Trainingsplatz gelangen wollten, auch wenn sich die Gefahr nur im Schritttempo nähert. Denn der Weg führt über die S-Bahngleise. Und die Technik an dem Bahnübergang in Arget sowie zwei weiteren in Lochhofen und im Deisenhofener Forst ist derart veraltet, dass die Bahn die drei Querungen eigentlich komplett hatte sperren wollen. Seit Wochenbeginn stehen dort nun Streckenposten, die die Schranken händisch bedienen.
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Es ist schon eine kuriose Situation entlang der S-Bahnlinie 3. "Es gab viele Vorverhandlungen mit der Bahn, was mit den Übergängen passieren soll", sagt Sauerlachs Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung). "Und das ist auch wichtig, weil die Situation da brandgefährlich ist und sich viele Leute nicht mehr trauen, drüber zu fahren." Im vergangenen Jahr hat die Bahn laut Bogner zugesichert, dass statt der Übergänge Unterführungen errichtet werden sollten, eben weil die Technik so marode ist. Dann aber habe das Eisenbahnbundesamt angeordnet, die Übergänge zu sperren - das war zumindest der Stand noch vor wenigen Tagen.
Seit Beginn der Woche aber sichern in einem Schichtmodell von der Bahn beauftragte Streckenposten die drei Bahnübergänge rund um die Uhr und betätigen die Schranken von Hand. Diese Posten sind per Funk mit einem Fahrdienstleiter verbunden und wissen, wann eine S-Bahn kommt, sodass sie diese rechtzeitig schließen können.
Die Streckenposten werden längerfristig die Situation sichern, wahrscheinlich "monatelang", schätzt Barbara Bogner. Denn die Bahn hält an ihren Plänen fest, Unterführungen zu bauen - zunächst voraussichtlich in Lochhofen und im Deisenhofer Forst, denn dort gehöre der Bahn der meiste Grund entlang der Bahntrasse, was die Vorhaben deutlich erleichtert. In Arget könnte dagegen noch in diesem Sommer die Schrankentechnik erneuert werden.
Was genau die Deutsche Bahn mit den drei Übergängen vorhat, werden Experten am Dienstag, 28. Februar, in der Sitzung des Gemeinderates erläutern. "Dann wissen wir mehr", sagt Bogner.