Realschule Haar:Kommunikation des Kultusministeriums verärgert Landratsamt

Lesezeit: 1 min

Das Kultusministerium hat laut Pressemitteilung eine Realschule für Haar genehmigt. Eine offizielle Mitteilung hat das zuständige Landratsamt noch nicht.

Von Wieland Bögel, Haar/Vaterstetten

Im Münchner Landratsamt ist man offenbar verstimmt über die Kommunikation des Kultusministeriums. Konkret geht es um die in der Gemeinde Haar geplante neue Realschule. Deren Genehmigung hatte das Ministerium zwar per Pressemitteilung Anfang Januar bekannt gegeben. Ein offizielles Schreiben an den Landkreis gebe es bis heute nicht, beschwerte sich der stellvertretende Landrat Ernst Weidenbusch (CSU) auf der Versammlung des Zweckverbandes der Realschule Vaterstetten, die viele Kinder aus dem Landkreis München besuchen. In Haar zeichnet sich derweil ab, wo die neue dritte Grundschule entstehen könnte. Ein Neubau der Mittelschule wird erwogen.

Zumindest dass es die Realschule in einigen Jahren geben wird, stehe fest, sagte Weidenbusch. Schließlich habe das die Presseabteilung des Kultusministeriums am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien mitgeteilt. Zuletzt habe man sich danach vor einer Woche im Ministerium erkundigt, sagte Weidenbusch, "wir sind zuversichtlich, dass es bis Jahresende noch gelingt, uns das zuzuschicken, was die Presse im Januar erhalten hat".

Der zuständige Mitarbeiter ist im Urlaub

Ähnlich zeitintensiv wie das Verschicken der Genehmigung für die Realschule scheint auch die Auswertung der Probeeinschreibung für die Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) zu sein. Die Zahlen kenne er noch nicht, sagte Weidenbusch. Laut Ministerium ist der Zuständige die kommenden zwei Wochen im Urlaub, vorher werde das Ergebnis nicht verkündet.

Politisch zumindest stehe dem Campus aus Realschule und FOS/BOS nichts im Weg, bekräftigte Weidenbusch: "Der Landkreis ist hochinteressiert." Möglicherweise würde sich auch die Stadt München daran beteiligen. Die Gemeinde Haar hat bereits ein Standortkonzept erstellt. Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) forderte einen verlässlichen Zeitrahmen für das Projekt. Denn die Gemeinde brauche bald eine neue Ganztagsgrundschule. Diese könnte idealerweise in das Gebäude der Mittelschule ziehen, sagte Müller, während jene auf dem Campus neu entstünde. Bisher schien ein Neubau der Grundschule favorisiert zu werden.

© SZ vom 01.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: