Projekt:Engagement auf der Habenseite

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CSR sei im Landkreis München "kein neuer Trend", sagte Staatsministerin Schreyer am Donnerstag. (Foto: Claus Schunk)

Initiative animiert mittelständische Firmen zu mehr sozialem Einsatz

Von Francesco Collini, München

Kleine und mittelständische Unternehmen des Landkreises sollen sich mehr für die Gesellschaft engagieren. Das fordert eine Initiative des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) in Kooperation mit dem Landkreis München. Das Projekt wurde am Donnerstagabend im Münchner Landratsamt vor etwa hundert Vertreter aus Wirtschaft, Politik und der Zivilgesellschaft vorgestellt. Die Stiftung "Gute Tat", die freiwilliges Engagement bei Unternehmen fördert, und die Caritas sollen als Bindeglied zwischen Gesellschaft und Wirtschaft agieren, der Verband unterstützt die Firmen bei der Öffentlichkeitsarbeit.

Schirmherrin der Initiative ist die bayerische Sozialministerin Kerstin Schreyer (CSU). Die Unterhachingerin zeigte sich im Landratsamt erfreut, dass die Aktion "im eigenen Landkreis" startet. Der Erfolg von Unternehmen werde zu oft an Zahlen bemessen, die Verantwortung für die Gesellschaft sei aber auch wichtig und stehe nicht in Widerspruch zum wirtschaftlichen Erfolg, sagte Schreyer. Das Prinzip der Corporate Social Responsibilty (CSR) gilt als moderner Ansatz der Unternehmensführung. Es sieht vor, dass sich die Marktwirtschaft freiwillig für die Gesellschaft einbringt.

Landrat Christoph Göbel (CSU) betonte bei der Veranstaltung, dass soziale Verantwortung bei Unternehmen des Landkreises "selbstverständlich" sei. Das zeigten große und kleinere Firmen insbesondere bei der Aufnahme von Flüchtlingen, aber auch im Alltag, etwa wenn Mitarbeiter, die Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr sind, während der Arbeitszeit zu Einsätzen ausrücken müssten.

Für Cornelia Schambeck von der Münchner Firma Kaut Bullinger, die unter anderem für die Renaturierung des Deininger Moores als Best-Practice-Beispiel vorgestellt wurde, ist soziales Engagement nichts Neues. Dahinter stecke das uralte Prinzip des ehrbaren Kaufmannes. Ein Prinzip, das bei Familienunternehmen vererbt werde und auch den Unterschied zu Großkonzernen ausmache: "Wir müssen keine Werte erfinden, wir haben sie", sagte Schambeck. So verbessere sich auch das Image der Firmen: "Bei Großkunden haben wir oft einen Aha-Effekt." Dies sei für die Kundenbindung besonders wichtig. In den kommenden Wochen sind weitere Veranstaltungen im Rahmen des Projekts geplant. Im Herbst 2020 soll ein Preis für CSR vergeben werden.

© SZ vom 06.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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