Inklusionswochen:Miteinander am Kletterturm

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Den richtigen Griff haben, den optimalen Tritt finden: Bei der Eröffnung der Inklusionswoche im Würmtal versuchen sich Pascal und Emilie am Kletterturm der Naturfreunde. (Foto: Catherina Hess)

Die Veranstaltungsreihe für Menschen mit und ohne Behinderung dauert noch bis 18. November.

Von Rainer Rutz, Planegg

Klettern bis in luftige Höhen - wer sich das zutraut, hat am Samstag auf dem Gelände der Naturfreunde am Feodor-Lynen-Gymnasium dazu Gelegenheit bekommen. Die Naturfreunde waren Ausrichter des Eröffnungstags der Würmtaler Inklusionswochen. Neben den Bürgermeistern der Würmtalgemeinden und ihren Inklusions-Referenten und -Referentinnen kamen auch viele Besucher mit oder ohne Behinderung, um sich am Kletterturm des Vereins zu versuchen und mutig an den bunten Griffen und Tritten nach oben zu steigen. Um die Touren in die Senkrechte etwas leichter zu machen, hatten die Verantwortlichen eine feste Strickleiter installiert. Angeboten wurde auch ein Rollstuhl-Parcour. Andrea Merkle-Wied, die Inklusions-Referentin der Planegger Naturfreunde hob dass "tolle Miteinander aller Beteiligten" hervor: "Das zeigt, wie Inklusion gelingen kann", sagte sie. Zusammen mit Anna Tangerding von der "Würmtal-Insel", dem Würmtaler Arbeitskreis Inklusion, mit finanzieller Unterstützung der Gemeinden und dem Engagement vieler Würmtal-Vereine ist es gelungen, für diese dritten Inklusionswochen rund 40 Veranstaltungen zu organisieren, die letzte findet am 18. November statt. Frauke Schwaiblmair vom Bezirk Oberbayern betonte, man müsse dahin kommen, "dass wir das ganze Jahr Inklusion leben können." Wochen wie die im Würmtal "bereiten den Boden für Begegnungen." Robert Efinger, Behindertenbeauftragter der Gemeinde Neuried beklagte, dass "die Wirklichkeit für Behinderte oft ganz anders" aussehe, als die rechtlichen Rahmenbedingungen versprechen: "Die Teilhabe am Leben ist ein Menschenrecht. Doch darum muss man oft kämpfen und oft ist das beschämend." Mit den Inklusionswochen wollen die Veranstalter zeigen, dass es normal ist, dass behinderte Menschen und Nicht-Behinderte gleichberechtigt behandelt werden. "Das gemeinsame Klettern", sagte dazu Planeggs Zweite Bürgermeisterin Judith Grimme (Grüne), sei dazu eine schöne Möglichkeit.

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