Eiszauber Planegg:Ein bisschen Spaß darf sein

Dem Klimaschutz muss auch nicht alles untergeordnet werden.

Kommentar von Rainer Rutz, Planegg

Ratlosigkeit bleibt zurück angesichts dieser skurrilen Debatte um das Planegger Eiswunder. Richtig ist: Beide Seiten - Befürworter und Gegner einer neuen Anlage mit oder ohne Dach - haben gute Argumente: Ja, es stimmt, dass derartige Anlagen nicht mehr "in" sind, weil sie, mit welcher Technik auch immer, letztlich nicht nachhaltig sein können. Ja, es ist aber auch richtig, dass das Planegger Eiswunder sehr beliebt ist, nicht nur bei der Jugend, und dass etwas fehlen würde in der Würmtal-Gemeinde, sollte das Spektakel beerdigt werden.

Der Bürgermeister spricht von seiner "Verantwortung für die Bevölkerung". Aber hat er nicht auch Verantwortung für die jungen Leute darunter? Und was sind 450 000 Euro für eine Sportfläche im Vergleich zu einem womöglich zweistelligen Millionen-Betrag für Geothermie-Leitungen und andere Großprojekte? Die Aufgaben der Kommune sind vielfältig und in jedem Fall gehört die Schaffung und Pflege von Freizeitmöglichkeiten dazu.

Planegg hat gerade einen Rekordhaushalt aufgestellt, rund 140 Millionen Euro dank hoher Steuereinnahmen. Das wird nicht der letzte Geldsegen bleiben, wie es aussieht. Da darf schon was übrig sein für eine relativ bescheidene Eissportfläche. Ein wenig Spaß muss schon sein dürfen. Trotz Klimakrise.

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