Planegger Schlosswirtschaft:Keine Eile mit dem Abbruch

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Spätestens am 15. April soll die Straße neben der alten Schlosswirtschaft wieder befahrbar sein. (Foto: Catherina Hess/)

Sobald die Ruine der ehemaligen Schlosswirtschaft in Planegg abgerissen ist, wird die Staatsstraße 2063 wieder geöffnet. Sonst passiert laut Bürgermeister Nafziger wohl erst einmal nicht viel.

Bis spätestens 15. April wird die Staatsstraße 2063 in Planegg wieder in ganzer Länge geöffnet. Das ist das Datum, bis zu dem die alte Schlosswirtschaft abgerissen wird. Diese Terminsetzung kommt den Naturschützern entgegen, die den ursprünglichen Abrisstermin im Februar kritisiert hatten, weil in den alten Gemäuern Fledermäuse brüten könnten. Auf einer Pressekonferenz sagte Planeggs Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) am Dienstag, man habe zwar derzeit in der Ruine, deren Ursprünge auf das 15. Jahrhundert zurückgehen, keine Fledermäuse entdecken können. Dennoch wolle man sichergehen, zumal man ja auch keine besondere Eile habe.

"Der Abriss wird eine Sache von einigen Tagen sein", sagte Nafziger, "der Keller, wo angeblich gebrütet wird, kommt eh zum Schluss dran." Die am Grundstück entlang führende Staatsstraße, die wegen der Einsturzgefahr der Schlosswirtschaft vor einigen Monaten gesperrt wurde, wird unmittelbar nach dem Abriss spätestens am 15. April wieder für den Durchgangsverkehr geöffnet. Das riesige Grundstück, das bis zur Höhe des Wasserwirtschaftsamts geht und der Familie von Hirsch gehört, wird wohl einige Zeit brach liegen - wie lange, konnte Nafziger nicht sagen: "Wir haben als Gemeinde darauf keinen Einfluss." Er allerdings wünsche sich, dass dort Wohnungen gebaut werden.

Einen Bebauungsplan für das Gelände gibt es nicht, derzeit gilt Paragraf 34 des Baugesetzbuches, wonach sich eine Bebauung an der in der Nachbarschaft orientieren muss. "Wir müssen das jetzt in aller Ruhe entwickeln", sagte Nafziger. Ein alter Wunsch der Gemeinde, die Staatsstraße wieder zweispurig in beide Fahrtrichtungen zu öffnen, wird wohl so schnell nicht in Erfüllung gehen. Laut Nafziger erlaubt "das Nadelöhr an der Amtmannstraße" keine einfache Lösung. "Hier ist einfach zu wenig Platz".

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