Anton Hofreiter:An der Heimatfront

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Der Grünen-Bundestagsabgeordnete verteidigt die Kurswechsel seiner Partei in der Energie- und Sicherheitspolitik.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter hat den Politikwechsel seiner Partei auf vielen aktuellen Feldern verteidigt. Bei einer Veranstaltung der Grünen am Freitagabend im Bürgerzentrum von Oberschleißheim ging der Abgeordnete aus Unterhaching auf die aktuellen Krisen ein. Dabei machte er kein Hehl daraus, wie schwierig viele Entscheidungen gerade für die Grünen seien. Aber: "Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, musst du es erstmal retten, bevor du den Brunnen sicherst", rechtfertigte Hofreiter etwa die Lieferung von Waffen an die Ukraine. Die vergangenen 16 Jahre unter der Kanzlerschaft von Angela Merkel hätten wegen fahrlässiger Fehleinschätzungen und katastrophaler Versäumnisse in der Energie- und Klimapolitik in eine fatale Abhängigkeit geführt.

Auch an der Staatsregierung übte Hofreiter massive Kritik: "Isar 2 muss jetzt länger laufen, weil die CSU-Staatsregierung den Netzausbau blockiert, die Windkraft in Bayern abgewürgt und uns alle von russischem Gas abhängig gemacht hat", so der Abgeordnete. Hofreiter räumte ein, dass es die Grünen große Überwindung gekostet habe, dem Streckbetrieb von Atomkraftwerken, den längeren Laufzeiten von Kohlekraftwerken und dem Bau von Flüssiggasterminals zuzustimmen. Aber es führe kein Weg daran vorbei: "Wir regieren verantwortungsvoll, wir beschließen alle diese Maßnahmen, damit wir gut durch die Krise kommen", so Hofreiter.

Die Grünen hätten zudem dafür gesorgt, dass entscheidende Weichen für die Beschleunigung der Energiewende gestellt würden. "In den neun Monaten Ampel wurden mehr Gesetze für Erneuerbare beschlossen als in den letzten 15 Jahren", sagte Hofreiter. Bei alldem müsse es auch um soziale Gerechtigkeit gehen und um eine Beteiligung aller an den Kosten der Krisenbewältigung, auch derjenigen, die jetzt immens von der Preisexplosion profitierten. Etwa 60 Interessierte verfolgten die Ausführungen des Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden den Europa-Ausschusses und diskutierten anschließend mit ihm.

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