Eike Hagenguth vom Bund Naturschutz in Oberhaching war entsetzt, als er zum Biotop an der Sand- und Kiesgrube Handschuher kam: Vergiftete Bergmolche und Tausende tote Kaulquappen. Ein Unbekannter hatte offenbar eine für die Tiere tödliche Substanz in den Teich geschüttet. "Man kann einfach nicht glauben, dass es Menschen gibt, die es fertig bringen, ein intaktes Laichgewässer zu vergiften", sagt der Zweite Vorsitzende der Oberhachinger Umweltschützer fassungslos. Dass es sich um ein Versehen oder einen Betriebsunfall handelt, kann er sich nicht vorstellen. Auf dem kleinen Amphibienteich habe es eine Schaumbildung gegeben, für Hagenguth ein eindeutiges Zeichen für Tenside.
Das Biotop wurde vor zwei Jahren ausgezeichnet
Die Kiesgrube der Familie Handschuher ist bekannt als Laichplatz für einige seltene Arten, etwa auch der Wechselkröte. Franz Handschuher hat daher vor zwei Jahren gemeinsam mit den Naturschützern Hagenguth und Helga Wunderlich vom damaligen bayerischen Umweltminister Marcel Huber den "Grünen Engel" für herausragendes Engagement im Umweltschutz verliehen bekommen.
Der Eigentümer des Geländes hat Strafanzeige erstattet
Neu ist ein solcher "Anschlag", wie Hagenguth die Tat nennt, nicht. "Es ist nicht das erste Mal, dass ein Gewässer mit vielen Kaulquappen auf diese Weise vernichtet wurde", erinnert er an zwei ähnliche Verunreinigungen in Oberhaching vor zehn und zwanzig Jahren mit Waschpulver und Öl. Das Motiv für die Vernichtung des Amphibienbestands ist ihm ein Rätsel. Eine Ruhestörung durch quakende Frösche kann jedenfalls kein Grund sein. "In allen Fällen lagen die Gewässer weit ab von jeglicher Wohnbebauung", sagt der Umweltschützer. Der Eigentümer des Geländes hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.