Neuried:Luxusappartements unerwünscht

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In der Ortsmitte von Neuried sollen Wohnungen für Studenten gebaut werden. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Die Gemeinde prüft, ob die in der Ortsmitte geplanten Studentenwohnungen künftig auch auf die sozialgerechte Bodennutzung angerechnet werden können. Dabei soll vermieden werden, dass Eltern diese für ihre studierenden Kinder kaufen.

Von Annette Jäger, Neuried

Wenn in Neuried neues Baurecht geschaffen wird, greift die Richtlinie sozialgerechte Bodennutzung (Sobon): Ein Teil der Wohnungen muss als begünstigter Wohnraum für Menschen mit niedrigen bis mittleren Einkommen gesichert werden. Ob auch die in der Ortsmitte geplanten Studentenwohnungen auf die Sobon angerechnet werden können, sieht der Bauausschuss skeptisch. "Das dürfen auf keinen Fall Luxusappartements sein", betonte Mechthild von der Mülbe (SPD) in der Sitzung am Dienstag.

Auf dem rund 4400 Quadratmeter großen Areal zwischen Gautinger und Planegger Straße sollen in mehreren kleinteiligen Gebäudekomplexen Geschäfte, Gastronomie und Wohnungen für Familien sowie so genannte Microapartments für Studenten entstehen. Das studentische Bauen hat einen großen Vorteil: Der Bauherr muss weniger Stellplätze nachweisen, weil Studentinnen und Studenten in der Regel weniger Auto fahren. Das reduziert die Baukosten, sagte Bauamtsleiter Andreas Braun. Der Bauherr will seiner Pflicht, auch begünstigten Wohnraum zu schaffen, nun unter anderem mit diesen Studentenappartements nachkommen.

Doch diese Art Wohnen ist nicht automatisch günstiges Wohnen für junge Leute mit knapper Kasse. Oft genug würden Eltern eine Wohnung für die Kinder kaufen, in der diese dann ihr Studentenleben verbringen. Das sollte vermieden werden. Andreas Giese (CSU) befürchtete auch, dass die Gemeinde keinen Einfluss darauf haben werde, dass bei der Wohnungsvergabe auch Neurieder Studentinnen und Studenten berücksichtigt würden. Hier würde immer das Argument zählen, dass diese ja bei ihren Eltern wohnen könnten. Für Bürgermeister Harald Zipfel (SPD) kommt nur ein Modell in Frage: Ein externer Träger wie das Studentenwerk organisiert die Vergabe der Wohnungen. Wie das genau aussehen könnte und wie auch Neurieder Studenten berücksichtigt werden können, soll nun geprüft werden.

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