Infrastruktur:Irgendwas für Senioren

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Speziell auf alte Menschen zugeschnittene Wohnungen sollen in Neubiberg entstehen. (Foto: Ute Grabowsky/imago images/photothek)

Architekten sollen prüfen, ob auf einem gemeindlichen Grundstück in Neubiberg altersgerechte Wohnungen und eventuell eine Tagespflege entstehen können. Die Gemeinde will so einen letzten Willen zumindest halbwegs erfüllen.

Von Daniela Bode, Neubiberg

Das gemeindliche Grundstück an der Schopenhauerstraße 5 und 7 in Neubiberg ist schon lange ungenutzt. Nun wird in einer Machbarkeitsstudie geprüft, ob auf dem rund 4300 Quadratmeter großen Areal Wohnungen für Senioren und gegebenenfalls zusätzlich eine Tagespflege errichtet werden können. Das hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen. Idee ist, das Vorhaben mit der Baugesellschaft München-Land zu realisieren.

Die Gemeinde hat das Grundstück im Jahr 2000 geerbt. Im Testament war verfügt, dass das Areal nach dem Tod des Erblassers 15 Jahre lang nur als Seniorenfreizeitstätte genutzt werden darf. Das ist nicht umgesetzt worden. Mit den neuen Überlegungen will man der Idee, das Grundstück für Senioren zu nutzen, Rechnung tragen.

Indem man Wohnraum für Senioren schafft, soll auch die allgemeine Wohnungsnot gelindert werden. Die Überlegung der Rathausverwaltung ist, dass ältere Menschen ihre zu groß gewordenen Wohnungen oder Häuser aufgeben und in eine kleinere Wohnung im Ortszentrum umziehen.

Zur Debatte steht auch, ob auf dem Areal neben den Seniorenwohnungen eine Tagespflege eingerichtet werden soll. Wie Bauamtsleiterin Bettina Riegg in der Sitzung darlegte, würde das Sinn ergeben, weil die dort wohnenden Senioren dann Zusatzleistungen wie einen Wäscheservice buchen könnten.

Darüber, dass es in Neubiberg auch eine Tagespflege geben sollte wie in umliegenden Gemeinden, war man sich im Gremium einig. Aber nicht alle fanden den Standort geeignet. Kilian Körner (Grüne) etwa wies darauf hin, dass eine Tagespflege mehr Verkehr verursache. Daher sollen nun drei Architekturbüros gebeten werden, jeweils eine Variante mit nur Wohnungen und eine Variante mit Wohnungen und Tagespflege auf dem Grundstück darzustellen.

Der Vorteil, das Projekt selbst zu stemmen und mit der Baugesellschaft zusammenzuarbeiten, statt es über Erbpacht an einen Investor zu übergeben, ist laut Bürgermeister Thomas Pardeller (CSU), dass man das kommunale Wohnungsförderprogramm in Anspruch nehmen könne. Dabei würde etwa ein Zuschuss in Höhe von 60 Prozent der Kosten für vorbereitende planerische Maßnahmen wie eine Machbarkeitsstudie gewährt.

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