Fachkräftemangel:Neubiberg fördert Ausbildung für Kindertagespflege

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Tagesmütter und Tagesväter betreuen bis zu fünf Kinder. (Foto: wolterfoto/imago/wolterfoto)

Wer nach der Qualifizierung ein Jahr in der Gemeinde arbeitet, erhält bis zu 1300 Euro.

Von Daniela Bode, Neubiberg

Personal für die Kinderbetreuung zu finden, ist in der Region München überall eine Herausforderung. Die Kommunen lassen sich einiges einfallen, um attraktive Arbeitgeber zu sein, sei es durch vergünstigte Wohnungen oder Zulagen. Die Gemeinde Neubiberg zieht nun noch ein weiteres Register: Sie fördert von 1. Januar 2024 an maximal zehn Leute im Jahr, die sich zur Kindertagespflegeperson qualifizieren lassen mit einmalig bis zu 1300 Euro, davon 1000 Euro für die Ausbildung. Das hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit auf einen Antrag der CSU beschlossen.

Damit die Qualifizierung auch den Neubibergern zugutekommt, müssen die Bewerberinnen und Bewerber ihren Hauptwohnsitz in der Gemeinde haben. Außerdem müssen sie innerhalb von zwei Jahren nach der Qualifizierung im Ort eine Tätigkeit in der Kindertagespflege aufnehmen. Die Tätigkeit müssen sie dann ein Jahr lang ausüben. Können sie das nicht nachweisen, fordert die Gemeinde den Zuschuss zurück. Die Qualifizierung kann bei einem Bildungsträger im Landkreis oder etwa in München absolviert werden. Ein einmaliger Zuschuss von 300 Euro ist für die Anschaffung von Einrichtungsgegenständen oder pädagogisches Material gedacht.

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Bei der Kindertagespflege handelt es sich um eine Betreuungsform, bei der eine Tagesmutter oder ein Tagesvater sich in den eigenen Räumen oder im Haushalt der Eltern um maximal fünf Kinder kümmert. Sie ist der Betreuung in einer Kita gleichgestellt und erfüllt ebenfalls den Rechtsanspruch. Bei Eltern ist diese Form oft beliebt, weil sie flexibel ist, man also beispielsweise auch nur ein paar Tage Betreuung buchen kann.

Im Neubiberger Gemeinderat war sich die große Mehrheit einig, dass diese Förderung eine gute Chance auf weiteres Betreuungspersonal birgt. "Wir vertun uns ja nichts", war der Tenor vieler Wortbeiträge. Das Geld falle nur an, wenn die Personen dann auch in Neubiberg arbeiteten. Bürgermeister Thomas Pardeller (CSU) verwies auch darauf, dass die Gemeinde Ottobrunn diese Förderung bereits gewähre und gute Erfahrungen damit gemacht habe. Kilian Körner (Grüne) konnte der Idee indes nicht viel abgewinnen. Er verwies darauf, dass es nur wenige Plätze für so eine Qualifizierung gebe. Die Förderung gilt vorerst nur für 2024, am Ende des Jahres soll die Verwaltung berichten, wie der Zuschuss in Anspruch genommen wurde.

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