Tannenbaum mal anders:Alle Jahre wieder

Lesezeit: 1 min

Annika Gehrmann und Michael Kusterer bauen sich ihren Christbaum selbst. (Foto: Claus Schunk)

Eine Familie aus Neubiberg bastelt sich ihren Christbaum selbst - eine Folge ihres Engagements für den Klimaschutz.

Von Daniela Bode, Neubiberg

Auf den ersten Blick sieht auch der Weihnachtsbaum der Familie Gehrmann und Kusterer aus Neubiberg wie ein gewöhnlicher Christbaum aus: grüne Zweige, schlanke Form, dezent geschmückt mit Bienenwachskerzen und Strohsternen. Schaut man aber genauer hin, sieht man, dass es ein besonderes Exemplar ist.

Denn es handelt sich nicht um einen frischen Nadelbaum. Vielmehr steht im Wohnzimmer ein Holzgestell aus einem dickeren senkrechten Stab, in den Michael Kusterer Löcher gebohrt hat und in den er waagrecht dünnere Stäbe hineinsteckt. Damit sich diese nicht drehen, ist Bastelgeschick gefragt. Kusterer klemmt dazu jeweils einen Haushaltsgummiring in die Fugen. Bei einem Gärtner in der Nähe kauft er dann immer Tannenzweige, die er mit einem Blumendraht an die Stäbe bindet. "Es müssen zwar auch Zweige dafür abgeschnitten werden, aber deutlich weniger, und der Baum kann weiterwachsen", sagt er.

In einen langen Holzstab steckt die Familie waagrecht dünnere Stäbe als "Äste". (Foto: privat)

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Ein wenig erinnert das Exemplar der Familie an den liebevoll gestalteten Weihnachtsbaum der Kinderbuchfiguren Petterson und Findus, die sich ebenfalls aus einem langen Stab und hineingesteckten Ästen selbst einen basteln.

Handarbeit: Der Christbaum von Annika Gehrmann und Michael Kusterer aus Neubiberg. (Foto: Claus Schunk)
So sieht der Baum aus, wenn das Holzgerüst steht und schon ein paar Zweige dran gebunden sind. (Foto: privat)
Die Zweige sind zwar von Bäumen abgeschnitten, aber diese dürfen weiter wachsen. (Foto: Claus Schunk)
Der fertige Baum wird mit Bienenwachskerzen, Strohsternen und selbst gemachten Lebkuchen geschmückt. (Foto: privat)

Kusterer, seine Frau Annika Gehrmann und die beiden Kinder haben in der Vergangenheit schon auch mit frischen Nordmanntannen gefeiert. "Früher sind wir mit den Kindern auf eine Plantage gefahren und haben selbst einen Baum gesägt, das war ein schöner Familienausflug", erinnert sich Gehrmann. Doch seit sie und ihr Mann sich für Klimaschutz einsetzen - das Ehepaar engagiert sich unter anderem am Ort in der Initiative Klimaneutral -habe sich es für sie nicht mehr gut angefühlt, einen Baum zu fällen, der lang gewachsen ist. Also habe sich ihr Mann, der handwerklich sehr begabt sei, etwas Nachhaltigeres ausgedacht. In der Regel baut die Familie das Bäumchen schon am 22. Dezember auf.

Geschmückt wird es anschließend mit Strohsternen und Bienenwachskerzen - also ebenfalls nachhaltig. Meist hängt die Familie auch Lebkuchen dran, die gemeinsam gebacken und mit Zuckerguss verziert werden. "Er ist etwas Selbstgemachtes", sagt Gehrmann, "er macht eine schöne Weihnachtsstimmung und wir können ein gutes Gefühl haben".

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