München:Haft für junge Schläger aus Schongau

Das Opfer ist erblindet: Zwei Jugendliche griffen einen Passanten an, weil sie Geld für Zigaretten wollten. Am Landgericht München fiel nun das Urteil.

Ihr Opfer ist auf einem Auge erblindet - nach dem brutalen Raubüberfall auf einen Passanten in Schongau sind zwei Jugendliche zu je drei Jahren Haft verurteilt worden. Einer der beiden hatte bei dem Überfall im Oktober 2009 mit einer Holzstange zugeschlagen, der andere hatte ihn dazu angestachelt.

Das Landgericht München II ging in seinem Urteil aber anders als die Anklage nicht davon aus, dass der damals 15 Jahre alte jugendliche Schläger den Mann töten wollte. Die Richter sprachen den Hauptschüler wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchten schweren Raubes schuldig. Seinen etwas älteren Komplizen sah die Kammer als "Feldherrn" an, der den Jüngeren zu der Tat angetrieben hatte. Der Prozess fand wegen des jugendlichen Alters der Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Der 15-Jährige hatte in dem Prozess zugegeben, den Mann im vergangenen Oktober durch einen heftigen Schlag mit einer Holzstange schwer verletzt zu haben. Er habe ihn aber nicht töten wollen. Das 54 Jahre alte Opfer ist infolge seiner Hirnverletzung auf dem rechten Auge erblindet. Er nahm am Prozess als Nebenkläger teil.

Drei weitere Jugendliche kamen mit Dauerarresten wegen Raubversuchs davon. Sie hatten während des Überfalls im Gebüsch gewartet und waren dann davongelaufen. Die Jugendlichen hatten nach Angaben der Verteidigung am 11. Oktober 2009 bei einem Einbruch in ein Gartenhäuschen keine Beute gemacht und vergeblich versucht, einen Zigarettenautomaten aufzubrechen. Danach hätten sie sich zu dem Überfall entschlossen.

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