Dorfleben:Aktiv für eine lebendige Ortsmitte

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Die Gemeinde gewährt dem Verein "Mittendrin in Baierbrunn" einen Mietkostenzuschuss von 1000 Euro monatlich.

Von Udo Watter, Baierbrunn

Baierbrunns Bürgermeister Patrick Ott von der Überparteilichen Wählergemeinschaft und Christine Kammermeier (SPD), die von 1987 bis 2008 auf dem Chefsessel im Rathaus saß, sind nicht immer ein Herz und eine Seele. Kaum eine Gemeinderatssitzung, in der sich die zwei Routiniers, die beide Kommunalpolitik mit Herzblut betreiben, nicht über inhaltliche oder formale Dinge kleine, mitunter spitzzüngige Duelle liefern. Was die Beurteilung des Vereins "Mittendrin in Baierbrunn" angeht, herrscht zwischen ihnen freilich Einigkeit. Nachdem sich Kammermeier lobend über die Arbeit des noch jungen, aber sehr aktiven Vereins geäußert und einen Mietzuschuss für die Vereinsräumlichkeiten an der Wolfratshauser Straße befürwortet hatte, sagte Ott: "Ich stimme der Frau Kammermeier voll und ganz zu. Und das kommt ja nicht so oft vor."

Am Ende waren es ohnehin alle Mitglieder des Gemeinderats, die den Mietkostenzuschuss in Höhe von 1000 Euro monatlich gewährten - von August 2022 bis Dezember 2023. Für das aktuelle Jahr wurde noch der relativierende Passus "soweit noch ausreichende Haushaltsmittel im Haushalt vorhanden sind" eingefügt, aber das sollte laut Ott kein Problem sein. "Ich bin mir sehr sicher, dass da noch was da ist."

Gleichwohl erhoben sich während der Diskussion auch kritische Stimmen, die die Förderung erst einmal nicht so uneingeschränkt positiv sahen. Kammermeiers Parteikollege Uwe Harfich signalisierte zwar grundsätzliche Zustimmung, konstatierte aber, über die Qualität der bisher vom Verein organisierten Veranstaltungen gebe es "unterschiedliche Meinungen", er solle sich deshalb erst "noch bewähren". Da der Vermieter aber dem Verein, der mit seinem Café einen lebendigen, von Veranstaltungen geprägten Treffpunkt geschaffen hat und mit seinem Eiswagen am Wochenmarkt präsent ist, ohnehin schon bei der Laufzeit des Vertrages entgegenkommen ist, stand eine einschränkende Förderung letztlich nicht zur Debatte. "Der Vermieter braucht Planungssicherheit", sagte Ott. Er ist ein großer Fan des Vereins: "Das Café wird super angenommen. Außerdem war für uns doch alle wichtig, dass die Ortsmitte wieder lebendiger wird - und genau das geschieht jetzt."

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