Meine Woche:Zwischen Gästen und Sponsoren

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Albert Ostler organisiert den Keferloher Montag

Von Claudia Wessel, Grasbrunn

Schon um 7.30 Uhr wird Albert Ostler () an diesem Montag in Keferloh sein - gut erholt von seinem Urlaub in Österreich, aus dem er am Sonntag zurückgekehrt ist. Der Vorsitzende der Keferloher Freunde muss um diese Uhrzeit noch einiges mit Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder besprechen: Wer sich alles ins Goldene Buch eintragen darf etwa und andere logistische Feinheiten in Sachen Ehrengäste. Anschließend muss Ostler den Leuten, die an diversen Ständen ihre landwirtschaftlichen Produkte verkaufen, die genauen Standplätze zeigen. Genauso wie seine 21 Vereinskameraden hat er am Keferloher Montag, dem Landwirtschaftsfest im Osten Münchens, das es seit dem Jahr 955 gibt, alle Hände voll zu tun, um das Großereignis am Laufen zu halten.

Jedes Vereinsmitglied hat einen bestimmten Aufgabenbereich zugeteilt bekommen. Einer betreut das Wettpflügen, das heuer nach rund 20 Jahren wieder eingeführt wurde und bei dem sich angehende Landwirte am Traktor beweisen. Ein anderer ist für die Reservierungen zuständig, wieder einer betreut das Stierschätzen. Ostler selbst empfängt die Ehrengäste und geleitet sie zur Kutsche, mit der sie zum Zelt gefahren werden. Sind die Ehrengäste und Redner im Zelt - heuer sprechen Martin Neumeyer von den Bayerischen Staatsforsten und Finanzminister Albert Füracker (CSU) - setzt sich Ostler zu ihnen. Bevor die Festredner loslegen, muss Ostler selbst kurz für Begrüßung auf die Bühne. Danach hat er Dreiviertelstunde Weile Pause - solange wird Füracker in etwa sprechen.

Dann folgt die Preisverleihung für die Wettpflüger, die der Finanzminister vornehmen wird. Ist das geschafft, ist das offizielle Programm vorbei. Doch Ostler wird noch bis zum Abend weiter gefragt sein. Zum einen kennt er nach eigenen Worten etwa ein Drittel der erwarteten 2000 Besucher, und die möchten am liebsten alle ein paar Sätze mit ihm wechseln oder ihn an ihren Tisch einladen. Zum anderen pflegt Ostler die Beziehungen zu den Sponsoren, von denen der Keferloher Montag abhängt. Deshalb spricht er dem Bier nur "vorsichtig" zu: ein bis zwei Mass müssen an diesem Tag reichen, sagt er. Ganz verzichten kann er natürlich nicht. Schließlich ist er von Beruf Geschäftsführer einer Mälzerei.

Dass er als Garchinger Vorsitzender der Keferloher Freunde ist, hat seinen Grund in der Vergangenheit: "Weil ich in Kirchheim-Heimstetten großgeworden bin und schon als Bub jedes Jahr auf dem Keferloher Montag war", erklärt Ostler. Schon damals gab es außer Traktoren und Tieren auch Karussells und anderes Kinderprogramm. Wie heute.

© SZ vom 03.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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