Meine Woche:Über Europa diskutieren

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Ute Hartenberger, Landesgeschäftsführerin der Europa-Union Bayern. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Ute Hartenberger moderiert den Bürgerdialog in Ottobrunn

Von Sophie Kobel, Ottobrunn

Stundenlange Diskussionen, die kennt jeder. Die wenigsten allerdings führen sie gerne, kommen die Teilnehmer doch selten auf einen gemeinsamen Nenner, irgendwann ist jeder schlichtweg ausgelaugt. Für Ute Hartenberger () allerdings ist genau das ihr Beruf. Als Landesgeschäftsführerin der Europa-Union Bayern, die zu der 1946 gegründeten, überparteilichen und als gemeinnützig anerkannten Organisation der Zivilgesellschaft gehört, die sich für die Verbreitung der Europäischen Idee, den Völkerverständigungsgedankens und eine föderative, demokratisch-rechtsstaatliche institutionelle Ordnung einsetzt, ist Erwachsenenbildung ihre Aufgabe: Und dazu gehört das Debattieren. Sei es in Seminaren an der Universität oder wenn sie an Informationsständen das Gespräch mit Passanten sucht. Das Thema ist immer dasselbe: "Wir glauben an die Idee, dass man durch ein Miteinander mehr schafft. Darum möchten wir mit den Menschen über Europa und die Europäische Union reden. Und jedes Mal wieder merken wir, wie wenig viele eigentlich darüber wissen", sagt die Politikwissenschaftlerin.

Diese Woche ist besonders wichtig für Hartenberger, denn am Donnerstag wird sie einen Bürgerdialog in der Volkshochschule Ottobrunn moderieren. Was nach einer kleinen, zwar schönen, aber unscheinbaren Idee der Gemeinde klingt, hat einen großen Hintergrund: Emmanuel Macron organisierte während des französischen Präsidentschaftswahlkampfs mit seiner Bewegung "En Marche" viele tausend Bürgergespräche über die Europäische Union. Das Ziel: herauszufinden, was die Franzosen sich von ihr erhoffen und was sie an der Union stört. Das Projekt war so erfolgreich, dass es auch bei anderen Mitgliedstaaten der EU auf Zustimmung stieß, seit Mai finden in Deutschland und 15 anderen Ländern organisierte Bürgerdialoge statt. So auch am Donnerstag in der Volkshochschule Ottobrunn.

"Wir werden einige Gruppen bilden und ein paar Themen in den Raum stellen. Es geht einfach darum, miteinander zu diskutieren. Zu hören, welche Meinungen Menschen haben, die sonst politisch wenig zu Wort kommen", kündigt Hartenberger für die Veranstaltung im Wolf-Ferrari-Haus am 25. Oktober von 19 bis 21.30 Uhr an. Freie Plätze gibt es noch genug. Wer denkt, sein Mitmachen würde nichts bewirken, der liegt falsch. Denn: "Am Ende aller Bürgerdialoge werden Rückmeldebögen ausgeteilt und jeder Teilnehmer schreibt auf, was ihn beschäftigt. Die Ergebnisse werden in einem zusammenfassenden Bericht an die Bundesregierung weitergeleitet", sagt die Puchheimerin Ute Hartenberger, die bereits mehrere Bürgerdialoge mitveranstaltet hat.

© SZ vom 22.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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