Meine Woche:Raus auf die Bühne

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Rebecca Gerschkowicz. (Foto: Privat)

Rebecca Gerschkowicz fiebert dem Faschingsauftakt entgegen

Von Julia Fietz, Unterhaching

Vor 16 Jahren sah Rebecca Gerschkowicz zum ersten Mal die Tänzer der Faschingsgesellschaft Gleisenia, wie sie ihr Können im Ortszentrum von Unterhaching zum Besten gaben.

"Da habe ich gleich zu meiner Mama gesagt, das will ich auch machen", erinnert sich die 25-Jährige heute. In ihrer ersten Saison wurde sie Kinderprinzessin, ein echtes Highlight. Damit war die Unterhachingerin endgültig vom närrischen Virus infiziert. Wenn am Freitag in der Hachinga Halle die Zeit der Narren mit dem Schwarz-Weiß-Ball der Gleisenia eingeläutet wird, startet sie in ihre 17. Faschingssaison.

Zuvor werden traditionell am heiligen Tag aller Faschingsverrückten, dem 11. November, die Prinzenpaare der Erwachsenen- und Jugendgarde verkündet. Bei den Großen stand das Paar schon Ende der vergangenen Saison fest, erzählt Rebecca Gerschkowicz, die mittlerweile im Vorstand der Gleisenia das Amt der Schriftführerin inne hat. Die Prinzessin der Erwachsenen sei dem Verein seit Jahren als Tänzerin treu und erfülle sich damit einen lang gehegten Traum. Der Kinderprinz hingegen sei ein kompletter Neueinsteiger.

Die passionierte Tänzerin Gerschkowicz trainiert die beiden Prinzenpaare für ihren großen Auftritt am Freitag. Walzer, Jive, Cha Cha Cha und Co. - die Elemente sind frei kombinierbar, die Schritte müssen sitzen. Die zukünftigen Tollitäten stellten sich aber sehr gut auf der Tanzfläche an, betont ihre Trainerin zufrieden. Neben der Tanzfreude müssen die Prinzen und Prinzessinnen vor allem bereit sein, sich während des Faschings ganz und gar ihrer Aufgabe zu widmen.

"Unter Umständen müssen dann gefährliche Sportarten einmal ein paar Wochen ruhen", sagt Gerschkowicz. Auch müssten sie sich darauf einstellen, dass sie als Repräsentanten des Vereins auf den meisten Fotos ganz vorn zu sehen sein werden.

Die beiden Garden der Gleisenia tanzen am Freitag zum ersten Mal ihre neue Choreografie, die vergangene Saison unter dem Motto "Schlagerkarussell" stand mit Hits unter anderem von Udo Jürgens wie "Aber bitte mit Sahne". Für sie als Schlagerfan sei die Musik das Sahnehäubchen der Faschingszeit gewesen, erzählt Gerschkowicz lachend. Pro Saison absolvieren beide Garden jeweils 20 bis 25 Auftritte. Ein anderes Kostüm als die Gardeuniform tragen die derart eingespannten Tänzer im Fasching selten. "Wir sind so viel hinter den Kulissen beschäftigt oder Auftritte überschneiden sich, dass sich ein anderes Kostüm nicht lohnen würde", so Gerschkowicz. Vor jedem Auftritt stehen die 13 Tänzer der Erwachsenengarde zusammen, der Ruf "Zickezackezickezacke" erklingt, und raus geht es auf die Bühne.

© SZ vom 11.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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