Meine Woche:Ran an die Säge

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Monika Steinkohl, Projektmanagerin des Dorffestes am Samstag. (Foto: Privat)

Monika Steinkohl organisiert in Grasbrunn das Maibaum-Abschiedsfest

Von Marie Heßlinger, Grasbrunn

Monika Steinkohl ist diese Woche sozusagen die Projektmanagerin des Dorffestes am Samstag. Da dieses eine Neuheit in Grasbrunn ist, fehlt die Routine: Zum ersten Mal wird in dem Ort der Abschied vom Maibaum richtig groß gefeiert. Fünf Hütten, die der Bauhof zur Verfügung stellt, werden Anlaufstellen sein, wo Besucher Essen und Trinken oder auch Spiel und Spaß vorfinden. Es gibt eine Hüpfburg, einen Schießstand, es wird gegrillt, fleißige Bäckerinnen bestücken das Kuchenbüffet. Bei einem solchen Programm, an dessen Vorbereitung viele Menschen von den Edelweiß Schützen Grasbrunn beteiligt sind, kommen natürlich viele Fragen auf. "Hallo, ich brauche noch...", "Hallo, wo finde ich...". Wer nicht weiter weiß, wendet sich an Steinkohl.

Um noch durchzublicken, hat Steinkohl sich für die letzte Woche eine To-do-Liste angelegt. Wann liefert der Bauhof die Hütten, wo steht welche, in welche kommt was? Woher kommen Teller und Tassen und Kaffeekannen? Wo steht der Grill, wo wird das Absperrband aufgehängt, das die Zuschauer weit genug vom Ort des Geschehens weghält.

Das ist nämlich heuer auch eine besondere Angelegenheit. In Grasbrunn hat man den alten Baum bisher alle fünf Jahre ganz langsam mit einem Kran zu Boden sinken lassen. Heuer aber heißt es: ran an die Säge! Der 32 Meter hohe Baum wird in Handarbeit umgelegt, "so, wie man einen Baum im Wald fällt", sagt Steinkohl, seit 42 Jahren Mitglied des Schützenvereins Edelweiß. Die ausgebildeten Baumfäller sind Georg Wagner senior und junior.

Die Idee, den Baum richtig zu zersägen, hat man sich vom Nachbarort Ottobrunn abgeschaut. Los geht's am Samstag von 15 Uhr an. Schon immer durften die Grasbrunner eine Scheibe des Maibaums erwerben und mit nach Hause nehmen. Diesmal gibt es außerdem ein Gewinnspiel. Man darf schätzen, an welcher Stelle der morsche Baum beim Aufprall auf den Boden brechen wird. Doch, was macht man mit solch einem Stück Maibaum? "Die Meterstücke kann man als Nagelstock oder als Hackstock zum Holzhacken verwenden", sagt Steinkohl. Oder man könne an einem der Feststände Löcher in das Holzstück bohren und es als Insektenhotel nutzen. Oder man lasse sich in die kleineren Scheiben die Amtszeit des besagten Maibaumes eingravieren: 2015 bis 2020.

Bis etwa 23 Uhr wird am Samstag gefeiert, auch währenddessen muss Monika Steinkohl ihre Augen überall haben. Und wenn dann die anderen daheim schon träumen, fängt sie an mit dem Aufräumen. "Alles, was man noch am Abend machen kann." Die Hütten werden dann am Sonntag abtransportiert.

© SZ vom 08.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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