Meine Woche:Narrischer Geburtstag

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Eine Schnapszahl zum Geburtstag des Faschingclubs Weiß-Blau aus Unterschleißheim - Gründer Rolf Zeitler sei Dank. (Foto: privat)

Vor 33 Jahren hat Rolf Zeitler den Faschingsclub Weiß-Blau gegründet

Von Claudia Wessel, Unterschleißheim

Vor mehr als 30 Jahren hat es Rolf Zeitler einfach gereicht. Der Mann ist schließlich ein großer Fan des Faschings und zum Fasching gehört auch ein wenig Lokalkolorit dazu. Genau genommen war es das Jahr 1987, und Zeitler, damals Dritter Bürgermeister in Unterschleißheim, missfiel vor allem, dass

zur narrischen Zeit im Isar-Amper-Zentrum seiner Heimatstadt immer nur auswärtige Faschingsgruppen auftraten. Was lag da näher, als einfach selbst die Initiative zu ergreifen?

Und so kam Zeitler, der für die CSU im Kreistag sitzt, die Idee, eine Unterschleißheimer Faschingsgesellschaft zu gründen. Kurz nach der Saison 1986/87 traf er sich mit zwei Gleichgesinnten: dem damaligen Centermanager des Isar-Amper-Zentrums, Guido Balfanz, und einem echten Kölner, der "Ahnung von der Sache hatte", Michael Eggert. Die drei waren entschlossen, einen Faschingsverein zu gründen und fanden die notwendige Zahl der Gründungsmitglieder. "Stadträte, Geschäftsleute und Aktive aus Vereinen kamen schnell zusammen", erinnert sich Zeitler. Der Unterschleißheimer-Lohhofer Faschingsclub Weiß-Blau (UFC) wurde geboren. In diesem Jahr feiert er seinen 33. Geburtstag - im Fasching, in dem in Elferschritten gezählt wird, ein echtes Jubiläum.

Zeitler, inzwischen 76 Jahre alt und Ehrensenator im UFC, erinnert sich gerne an die Anfänge, auch wenn die zuerst ein wenig unbeholfen waren. "Wir haben es mit Elferratssitzungen wie in Veitshöchheim versucht". Einige Unterschleißheimer traten als Büttenredner auf, doch erfolgreich war das nicht. "Die Resonanz war schlecht", sagt Zeitler. "Nur Rumsitzen und Zuhören war nichts für die Unterschleißheimer." Die Bütt wurde wieder abgeschafft.

Stattdessen wurden eine Garde gegründet und ein Prinzenpaar gesucht und die Feierlichkeiten fanden auf Bällen statt. Auch einen Elferrat gab und gibt es, zu dem auch Zeitler gehört. "Wir trugen schöne Elferratsanzüge, schwarz-weiße Fracks." Zeitler hat immer noch denselben von damals, in den er auch heute nach 33 Jahren noch hineinpasst. Und der ihm das Nachdenken über jegliche Kostümierung immer wieder erspart. Wenn er zum Rosenmontagsball und zum Kehraus des UFC am Dienstag geht, dann einfach "im Standardanzug". Als Ehrensenator genießt er übrigens den Luxus, "das operative Arbeiten" nicht mehr mitmachen zu müssen. Auch das Einlagern der Kostüme und Requisiten im städtischen Lager am Aschermittwoch und die Fahrt mit dem Faschingsumzugswagen zum Unterstellen bei einem Landwirt sind nicht mehr seine Aufgaben. Das Feiern aber schon.

© SZ vom 24.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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