Meine Woche:Dirigent hinter der Bühne

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(Foto: Privat)

Bernhard Huber organisiert den Wettbewerb "Jugend musiziert"

Von Anna-Maria Salmen, Grünwald

Wenn man feststellt, dass Bernhard Huber () momentan ein wenig im Stress ist, dann ist das sicher keine Übertreibung. "Das kann man schon so sagen", meint der stellvertretende Leiter der Grünwalder Musikschule lachend. Gemeinsam mit einem Kollegen organisiert er den Regionalwettbewerb von "Jugend musiziert", der heuer zum 25. Mal in der Schule stattfindet. Etwa 230 junge Teilnehmer werden am kommenden Wochenende in verschiedenen Kategorien um die Gunst einer Jury aus Musikexperten kämpfen.

Vor allem Streichinstrumente wie Violine, Viola und Violoncello sind vertreten, zudem werden sich verschiedene Ensembles sowie gemischte Duos und Sänger der Jury stellen. Damit alles einwandfrei abläuft, ist eine umfangreiche Vorbereitung wichtig. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll", sagt Huber, "wir haben eine lange Liste mit Dingen, die wir erledigen müssen." Unter anderem müssen die Organisatoren einen Zeit- und Raumplan erstellen, auch die Juroren müssen ausgewählt werden. "Jugend musiziert beschäftigt uns eigentlich das ganze Jahr lang", so Huber.

Und auch die jungen Musiker zeigen ein "unglaubliches Engagement", wie der Organisator betont. Die Ausschreibung für den Wettbewerb starte jedes Jahr im Juli, die meisten Teilnehmer würden schon im September mit den Proben beginnen. Unterstützung bekommen sie dabei von ihren Musiklehrern. Auch Schüler der Grünwalder Musikschule stellen sich häufig dem Wettbewerb. "Wir sehen immer wieder die gleichen Gesichter, und es ist schön, wie sich die Kinder weiter entwickeln", sagt Huber, der selbst in Grünwald Cello unterrichtet. Denn "Jugend musiziert" ist seiner Ansicht nach kein Wettbewerb gegen andere, sondern vor allem "eine Aufgabe, die man sich selbst stellt. Die Kinder wachsen daran." Aus diesem Grund gebe es auch keine Rangliste, sondern mehrere erste Plätze.

Die Preisträger zeigen ihr Können schließlich bei mehreren Konzerten, die im Anschluss an die Wertungen stattfinden. Die Auftritte sind sowohl für die Musiker als auch für die Organisatoren die Höhepunkte des Wettbewerbs. Lampenfieber hätten zwar alle, aber "sie freuen sich darauf, vor der Öffentlichkeit zu spielen", meint Huber. Ihn selbst faszinieren die Konzerte jedes Jahr aufs Neue: "Es ist unglaublich, was die alle können. Das sind tolle Leistungen." Er nehme den Planungsstress daher gern in Kauf. "Man wird immer wieder dafür belohnt."

Die besten Teilnehmer dürfen sich im April beim Landeswettbewerb beweisen. Wer hier überzeugt, wird schließlich zum Bundeswettbewerb eingeladen. Dass "Jugend musiziert" ein Sprungbrett für eine große Karriere als Musiker sein kann, beweist etwa Anne-Sophie Mutter. Die international bekannte Geigerin wurde mit sechs Jahren Preisträgerin des Wettbewerbs.

© SZ vom 28.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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