Meine Woche:Die Musikkultur beleben

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Thomas Klahn hat bereits zum zweiten Mal einen Newcomer-Wettbewerb für Bands aus dem Münchner Raum mit organisiert. (Foto: Privat)

Thomas Klahn ist Organisator des Bandcontest "Running for the best".

Von Anna Reuß, Neubiberg

Am Freitag wird entschieden, welche vier Bands in das Finale des Bandcontest "Running for the best" einziehen werden. Thomas Klahn hat den Newcomer-Wettbewerb für Bands aus dem Münchner Raum bereits zum zweiten Mal mit organisiert. Ausgetragen wird er vom Kreisjugendring (KJR) München-Land - und das hat einen guten Grund.

"Es ist schwierig, in München Bands zu fördern und die Live-Szene zu erhalten", weiß Klahn. Für eine Millionen-Stadt sei diese eher klein. Schuld sind natürlich wieder einmal die Mietpreise. Proberäume kosten auch mal 500 Euro monatlich, das kann sich ein 17-Jähriger, der eine Ausbildung macht oder noch zur Schule geht, nicht leisten. Die Clubs in München buchen wiederum lieber etablierte Bands und Künstler, damit sie sichergehen können, ihre Kosten zu decken. Aufstrebende Bands ohne viel Bühnenerfahrung haben da wenige Chancen. "Areale wie der Schlachthof oder das Feierwerk werden mehr und mehr zugebaut", sagt Klahn.

Der Wettbewerb hat Tradition

Mit dem Bandcontest wollen die Organisatoren sicherstellen, dass die junge Musikkultur im Raum München nicht ausstirbt. Dass junge Leute Instrumente lernen und Bands gründen, gelte es zu unterstützen. Der Wettbewerb ist mittlerweile Tradition beim KJR: Schon seit 1991 gibt es "Running for the best". Dort haben junge Bands die Chance, vor Publikum aufzutreten. Sie müssen nicht selbst Karten verkaufen oder Geld für Werbung ausgeben.

Das Halbfinale wird diesmal an zwei Abenden, am 10. und 11. November, im "Gleis 3" in Neubiberg ausgetragen. Für drei Euro Eintritt kann man sich jeweils von 19.30 Uhr an die diesjährigen Halbfinalisten anhören, darunter "Dirty Old Spice" und "Floating Nutshells". Welche vier Bands weiter kommen, entscheidet je zur Hälfte eine Jury und das Publikum. Die Band, die schließlich das Finale gewinnt, darf beim "Laut Stark"-Festival am 1. Mai auf dem Marienplatz auftreten. Ein echter Anreiz, findet Klahn, denn da sei "gut was los".

Förderung der Kreativität

Der 36-Jährige ist selbst Musikliebhaber und spielt seit vielen Jahren Schlagzeug, wobei seine eigene Bandkarriere "nicht erwähnenswert" sei. Klahn arbeitet eigentlich in der offenen Jugendarbeit und als Streetworker im Jugendzentrum "Profil" in Garching. Dort gibt es vier Proberäume, die jungen Bands kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Bestärkt man Jugendliche darin, fördere man ihre Kreativität, zum Beispiel wenn sie Songs schreiben, aber auch ihr Organisationsvermögen, etwa wenn sie Konzerte planen, sagt Tom Klahn. Er habe für das Wochenende keinen Favoriten: "Ich applaudiere jedem, der auf der Bühne steht. Der Beste soll gewinnen."

© SZ vom 06.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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