Haar:Abschied von Weihnachten

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Viele Christbäume werden nach dem Dreikönigstag entsorgt. Dabei hilft häufig die Feuerwehr. (Foto: Johannes Simon)

Karl-Heinz Bitzer organisiert die Christbaumsammlung der Freiwilligen Feuerwehr.

Von Annkristin Engelbrecht, Haar

Wenn die Weihnachtstage vorbei sind, die letzten Plätzchen aufgegessen wurden, alle Geschenke umgetauscht sind und das neue Jahr schon angefangen hat, heißt es: Abschied nehmen vom Christbaum. Die Entsorgung der ausgedienten Bäume und Gestecke macht sich seit mehr als 20 Jahren die Freiwillige Feuerwehr in Haar zur Aufgabe. Seit Beginn dieser Aktion packt Karl-Heinz Bitzer , 60, bei jeder Christbaumsammlung mit an. Ob als Versorgungsfahrer oder Ansprechpartner im Gerätehaus, wo die Christbäume anschließend gezählt und gehäckselt werden - sein Engagement bei der Feuerwehr Haar lässt nicht nach.

"Das einzige Problem ist manchmal das Wetter", erzählt Bitzer, "denn im Januar schneit es doch gerne mal und die Kollegen an den Abgabestellen müssen ja mehrere Stunden vor Ort sein." Um dem Frieren etwas entgegenzuwirken, gibt es aber ein Versorgungsauto, das den Helfern warme Getränke und Wurstsemmeln zu den verschiedenen Abgabestandorten liefert. Außerdem wird, wenn alle Bäume gehäckselt wurden, gemeinsam eine heiße Suppe gegessen. "Schließlich machen das ja alle freiwillig und müssen etwas belohnt werden", sagt Bitzer.

Sechs Großfahrzeuge der Feuerwehr sind im Einsatz

Um die 30 Leute sind jedes Jahr beim Christbaumsammeln im Einsatz. Diese stehen an den verschiedenen Abgabestellen, fahren das Versorgungsauto oder die Großfahrzeuge und häckseln die Bäume. Jährlich werden insgesamt mehr als 1000 Bäume abgegeben. Diese werden dann von den sechs Großfahrzeugen zum Feuerwehrhaus transportiert, "wo wir sie dann zu Grüngut verarbeiten", wie Karl-Heinz Bitzer erzählt. Deswegen sei es wichtig, Lametta und Christbaumkugeln vorher gänzlich zu entwerfen. "Aber das klappt meistens sehr gut, die Leute schmücken ihre Bäume oft komplett ab."

Karl-Heinz Bitzer packt bei jeder Christbaumsammlung mit an. (Foto: Claus Schunk)

Die Christbaumsammlung sei für alle Beteiligten immer ein schönes Erlebnis, sagt er. "Die meisten Bürger bringen ihre Bäume mit ihren Kindern weg und wollen dann oft noch viel über die Feuerwehr erfahren, so entstehen schöne Gespräche". Die Herausforderung, den sperrigen Christbaum zu transportieren, wird immer wieder auf kreative Weise gelöst. "Manchmal werden die Bäume mit einem Schlitten transportiert oder sie hängen an der Anhängerkupplung vom Auto", erzählt der engagierte Feuerwehrmann, der auch für die Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr zuständig ist.

Ein paar Tage kann der Baum noch stehen bleiben. Die Sammlung findet in Haar am Samstag, 13. Januar, von 10 bis 13 Uhr statt. Wieder bittet die Feuerwehr um eine Spende von einem Euro je Baum. Der Erlös kommt der Ausbildungsgruppe zugute, "um die jungen Kollegen zu motivieren und ihnen Ausflüge oder eine kleine Weihnachtsfeier zu ermöglichen", sagt Bitzer, der selbst seit 40 Jahren bei der Feuerwehr aktiv ist.

© SZ vom 08.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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