Dunkel tönende Bassstimmen, gleichsam aus der Tiefe der Transzendenz, bilden das klangvolle Fundament. Der Tenorsolist hebt an zum Ausflug in die Höhen der göttlichen Lobpreisung, stimmkräftig und voller Inbrunst. Der alte Kirchenvater Augustinus war zwar kein Donkosak, aber er hätte seinen berühmten Ausspruch "Wer singt, betet doppelt!" wohl eindrucksvoll untermauert empfunden, wäre er einmal Ohrenzeuge der religiös inspirierten Klangwucht dieser besonderen Chöre aus der russischen-slawischen Kulturwelt gewesen.
In der Kirche St. Aegidius im Grasbrunner Ortsteil Keferloh waren jetzt die "Maxim Kowalew Don Kosaken" zu Gast. Auf dem Programm des siebenköpfigen Ensembles aus Belarus standen sakrale Gesänge der orthodoxen Liturgie, aber auch mitreißende ukrainische Volkslieder und Balladen. Die im zwölften Jahrhundert im Stil der Romanik erbaute Kirche, ist ein besonders atmosphärischer Ort für solch ein Konzert, vor allem, wenn dann noch durch das Fenster in der Apsis mit ihren alten Wandmalereien dekorativ eine Lichtsäule taucht. Sozusagen das optische Begleitprogramm von ganz oben zu Liedern wie "Ich bete an die Macht der Liebe" oder "Ave Maria".