Wenige Wochen vor der Europawahl haben sich die Sozialdemokraten im Landkreis München inhaltlich neu aufgestellt. Bei ihrem Parteitag in Taufkirchen am vergangenen Samstag verabschiedeten die Mitglieder des Unterbezirks München-Land einen Leitantrag, der insbesondere die Vereinbarkeit von Familien- und Wirtschaftspolitik ins Zentrum der politischen Arbeit der kommenden Jahre rücken soll. Die SPD im Landkreis muss sich nach den Worten ihres Vorsitzenden Korbinian Rüger als "die Heimat für Familien und Arbeitnehmende" positionieren und den Menschen ein "selbstbestimmtes Leben" in der Mitte der Gesellschaft ermöglichen.
Unter der Führung von Rüger und der Co-Vorsitzenden Christine Himmelberg nimmt der SPD-Unterbezirk auch die finanzielle Ausstattung der Kommunen, insbesondere im Landkreis München, in den Blick. Die SPD stehe etwa bei der Baufinanzierung von Schulen klar an der Seite der Kommunen, so die Taufkirchnerin und der Planegger, die im November als Vorsitzende auf Florian Schardt gefolgt sind. "Allein in den nächsten Jahren werden im Landkreis über eine halbe Milliarde Euro an zusätzlichen Kosten für Schulbauten erwartet", so Himmelberg. "Die Staatsregierung muss den Kommunen - nicht nur hier, sondern in ganz Bayern - endlich finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um diese immense gesamtgesellschaftliche Aufgabe im besten Interesse der Kinder und Familien vor Ort zu lösen."
Ferner müssten die Betreuungsangebote für Familien gestärkt werden, fordern die SPD-Vorsitzenden, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht werde. "Wir wollen, dass der Landkreis München hier mit gutem Beispiel vorangeht", heißt es in dem vom Parteitag angenommenen Leitantrag des Spitzen-Duos. Denn gute Politik sei auch ein Mittel gegen Rechtspopulismus.