Verkehr:Landkreis will Busfahrer besser bezahlen

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Wegen des Fachkräftemangels musste der Landkreis sein ÖPNV- Angebot reduzieren. Jetzt sollen mit dem MVV attraktivere Bedingungen für Beschäftigte ausgelotet werden.

Der anhaltende Fachkräftemangel ist längst auch im öffentlichen Personennahverkehr zu spüren und hat den Landkreis München in den vergangenen Monaten dazu gezwungen, bei mehreren Buslinien das Angebot herunterzufahren. Gemeinsam mit den Partnern innerhalb des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) will der Landkreis diesem Problem nun etwas entgegensetzen und eruieren, ob die derzeitige Bezahlung für Busfahrer ausreicht, um das momentane Angebot aufrecht erhalten und wie geplant weiter auszubauen zu können. Sowohl die Grünen als auch die Freien Wähler im Kreistag hatten in Anträgen gefordert, das Tarifsystem zu überprüfen und gegebenenfalls Zulagen für Busfahrer auf den Weg zu bringen, die Freien Wähler sprachen sich zudem für höhere Sozialstandards und bessere hygienische Bedingungen etwa an den sanitären Anlagen für Fahrerinnen und Fahrer aus.

Im Mobilitätsausschuss des Kreistags unterstützte der Brunnthaler Bürgermeister und CSU-Kreisrat Stefan Kern beide Anträge ausdrücklich, machte darüber hinaus aber auch deutlich, dass der Fachkräftemangel mittlerweile auch weitere systemrelevante Bereiche betreffe. "Wir kennen das auch in der Kinder- und Seniorenpflege und mittlerweile auch in den kommunalen Verwaltungen", sagte Kern. "Die Spirale dreht sich immer weiter und trifft vor allem die kleinen Kommunen immer heftiger." ÖDP-Kreisrätin Karin Schuster sieht sogar die angepeilte Mobilitätswende in Gefahr. "Wir werden das nicht hinbekommen, wenn immer mehr Busfahrer fehlen", sagte sie und verwies darauf, dass sich aufgrund der geringen Löhne immer weniger Fachkräfte Wohnraum auf dem überhitzen Markt leisten könnten. Otto Bußjäger von den Freien Wählern, einer der Antragsteller, erneuerte seine Forderung nach besserer Bezahlung und führte aus, dass die Ausbildung zum Busfahrer in Deutschland extrem teuer sei. Landratsstellvertreter Ernst Weidenbusch (CSU) stellte dabei klar, dass der Landkreis München nur innerhalb des MVV und insbesondere gemeinsam mit der Landeshauptstadt bessere Bedingungen erreichen könne. Es braucht da ein stimmiges Gesamtkonzept", sagte er.

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