Bundestagswahl:Zwei Bekannte und ein Neuer

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Anton "Toni" Hofreiter sitzt seit 2005 für die Grünen im Bundestag, seit 2013 ist der Unterhachinger Chef der Bundestagsfraktion. (Foto: Claus Schunk)

Die Grünen schicken erneut Anton Hofreiter als Direktkandidaten ins Rennen für die Bundestagswahl, die AfD setzt auf ihren Abgeordneten Gerold Otten - und die Freien Wähler auf den Ex-Profifußballer Gerhard Kisslinger.

Von Martin Mühlfenzl, Unterhaching

Das Kandidatenfeld im Landkreis München für die Bundestagswahl am 26. September nimmt immer mehr Konturen an. Grüne, Freie Wähler und AfD haben ihre Direktkandidaten bestimmt. Am Samstagvormittag nominierten die Landkreis-Grünen in einer digitalen Aufstellungsversammlung Anton Hofreiter erneut zum Direktkandidaten im Wahlkreis München-Land. Der 51-Jährige aus Unterhaching erhielt bei der Wahl 95,4 Prozent der Stimmen. Hofreiter sitzt seit 2005 für die Grünen im Bundestag, seit 2013 führt er in einer Doppelspitze mit Katrin Göring-Eckardt die Bundestagsfraktion.

Hofreiter machte in seiner Bewerbungsrede deutlich, dass die Grünen Verantwortung im Bund übernehmen möchten. "Wir wollen anpacken und eine bessere Politik machen. Wir wollen eine führende Rolle in der Bundespolitik einnehmen. Wir haben ein überzeugendes Wahlprogramm und wir sind das Original", sagte der promovierte Biologe. Die tiefgreifende Wende in den Bereichen Agrar, Energie und Mobilität sei für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen auf der Erde existenziell.

Freie Wähler stellen Ex-Profifußballer auf

Für die AfD tritt erneut der Neubiberger Gerold Otten, 65, an, der am Samstagnachmittag bei einer Präsenzveranstaltung im Unterschleißheimer Bürgerhaus nach Angaben der Partei mit 18 von 19 Stimmen gewählt wurde. Der Oberst der Reserve der Bundeswehr sitzt seit 2017 im Bundestag, gehört dem Verteidigungsausschuss an und war Landratskandidat seiner Partei bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr.

Die Freien Wähler gehen bei der Bundestagswahl mit einem neuen Gesicht ins Rennen. Am Freitag wählten die Mitglieder ebenfalls im Unterschleißheimer Bürgerhaus den Planegger Gerhard Kisslinger zum Direktkandidaten. Der 50-Jährige Familienvater ist gelernter Bauingenieur und Bankkaufmann, arbeitet seit vielen Jahren als Stadionbeauftragter des Deutschen Fußball-Bundes und war als Profifußballer für den VfL Osnabrück in der 2. Bundesliga sowie beim FC Bayern München bei den Senioren und in der Jugend aktiv.

Die SPD muss einen neuen Kandidaten suchen

Damit stehen im Landkreis München insgesamt sechs Direktkandidaten fest. Die CSU hat bereits ihren im Wahlkreis München-Land direkt gewählten Abgeordneten und stellvertretenden Generalsekretär Florian Hahn nominiert, für die FDP geht der oberbayerische Bezirksvorsitzende Axel Schmidt ins Rennen und für die ÖDP tritt der Ottobrunner Yannick Rouault an. Bei der Linken steht die Nominierung noch aus.

Ganz neu auf die Suche nach einem Bewerber muss sich die SPD machen, die eigentlich schon die amtierende Abgeordnete Bela Bach aus Planegg nominiert hatte. Nachdem die 30-Jährige aber bei der Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl keinen aussichtsreichen Platz erhalten hatte, kündigte sie ihren kompletten Rückzug aus der Politik an. Kreis-Chef Florian Schardt macht aber klar, dass die Sozialdemokraten auf jeden Fall mit einem eigenen Bewerber in die Bundestagswahl gehen werden.

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