Kommunalwahl in Unterföhring:Das Wichtige richtig machen

Lesezeit: 2 min

Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer startet in den Wahlkampf

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Mit einer kämpferischen Rede hat der Unterföhringer Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer die Mitglieder von der Parteifreien Wählerschaft (PWU) am Donnerstagabend auf den Kommunalwahlkampf eingeschworen. Im vollbesetzten Saal der Gaststätte "Zum Hackerbräu" stellten sich zuvor die 24 Bewerberinnen und Bewerber auf der Gemeinderatsliste noch einmal der Öffentlichkeit vor. Kemmelmeyer selbst, seit 2014 Bürgermeister in der Medienkommune, will seine nach eigenen Angaben erfolgreiche Tätigkeit als Rathauschef in Unterföhring fortsetzen. Seine Fraktion und er hätten in der zu Ende gehenden Amtsperiode viel erreicht. Kemmelmeyer nannte die Bürgerbeteiligung bei Themen wie der Unterföhringer Ortsmitte, beim Feststadel oder bei den Planungen für den neuen Sportpark.

Wie schon im Wahlkampf vor sechs Jahren hat die PWU ein Arbeitsprogramm zusammengestellt, diesmal für die Zeit von 2020 bis 2026, das erledigt werden will. Unter dem Motto "Das Wichtige richtig machen" wollen der Amtsinhaber und sein Team bei den Wählern am 15. März punkten. Die Schwerpunkte auf der Agenda haben sich gegenüber 2014 kaum geändert. So setzt die Parteifreie Wählerschaft erneut auf eine moderne Bürgerbeteiligung und die Beendigung begonnener Projekte. Dazu zählen der Sportpark und die Realisierung geplanter Projekte wie der Neubau des Rathauses in der Ortsmitte. Die im Mai startende Amtsperiode erfordere insbesondere im Bereich der Wohnbebauung, des sozialen Miteinanders und der energetischen Entwicklung "kompetente wie visionäre Entscheidungen", heißt es im Programm für die nächsten sechs Jahre. Er selbst als Bürgermeisterkandidat und sein Team für den Gemeinderat seien gewillt, eine vorausschauende Politik für die Unterföhringer zu machen, so Kemmelmeyer. Die Wahlversprechen von 2014 habe man eingehalten; dies werde die PWU auch für die neue Amtszeit so halten.

"Ich bin sehr stolz auf diese Liste", sagte der 53-Jährige beim Wahlkampfauftakt. Mit einem Durchschnittsalter von 43 Jahren, acht Kandidatinnen und Kandidaten, die sogar unter 30 sind, und Bewerbern, die allesamt aus allen möglichen Berufs- sowie Bevölkerungsgruppen und Generationen kommen, sei die PWU gut aufgestellt. Sein Team stehe für eine organische Entwicklung der Gemeinde, ganz nach dem Motto: Qualität steht vor Quantität, für die Schaffung von Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten und Einkommensklassen, Stichwort: Einheimischenmodell. In der Verkehrspolitik wollen die Parteifreien die Nahverkehrsstrukturen verdichten und innovative Lösungen suchen, wie etwa die Magnetschwebebahn von München bis ins Unterföhringer Gewerbegebiet.

Unter allen Umständen verhindert werden soll nach Dafürhalten der PWU, dass die durch Kiesentnahme entstandene Wasserfläche neben dem Feringasee offizieller Badeweiher wird. Auch eine Bebauung der Gemeindeflur östlich des Etzweges am Ortsrand ist mit der Gruppierung nicht zu machen: "Das ist eine rote Linie", sagte Kemmelmeyer. Mit Argusaugen verfolge man die Planungen des großen Nachbarns München für die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM), wonach in Johanneskirchen quasi ein neues Stadtviertel für 30 000 Bewohner entstehen soll. Das lehnt die PWU rundweg ab, wie Gemeinderat Günter Peischl betonte.

Kemmelmeyer trat am Ende Vorwürfen entgegen, wonach "der Bürgermeister und die PWU ein Projekt ans andere reihen, weils Geld da ist". Das sei blanker Unsinn. Die Sanierung des Sportzentrums etwa habe man von den Vorgängern, der SPD, geerbt, ebenso die Ertüchtigung des Rathauses, assistierte Manuel Prieler unter dem Applaus der Anwesenden.

© SZ vom 11.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: