Einen Plan B hatte Stefan Straßmair nicht: "Was soll das auch, ich möchte Bürgermeister bleiben, dafür lebe ich", sagte der CSU-Rathauschef von Hohenbrunn vor der Stichwahl. Seit Sonntagabend steht fest, dass er sich nach einer berufliche Alternative in den nächsten sechs Jahren nicht umsehen muss: Mit 54,7 Prozent der Stimmen setzte sich der Amtsinhaber gegen seine Herausforderin Pauline Miller von der Wählergemeinschaft ÜWG-Freie Wähler/Bürgerforum durch.
Mit den Mitarbeitern im Rathaus habe er erst einmal ein Bier getrunken, sagte der Wahlsieger eine knappe halbe Stunde nachdem das Ergebnis feststand. "Ich habe natürlich gezittert, aber letztlich ist das Ergebnis ein deutlicher Vertrauensbeweis", so der hörbar erleichterte Straßmair. Für eine Analyse des Ergebnisses sei es "wesentlich zu früh". Er freue sich darüber, "noch einmal sechs Jahre für die Gemeinde da zu sein". Auffällig war, dass sich der Amtsinhaber in allen fünf Briefwahlbezirken jeweils knapp durchsetzte, auch in jenen, in denen sich die Herausforderin nicht zuletzt durch die Wahlempfehlung der Grünen durchaus Mehrheiten zugetraut hätte, etwa in der Luitpoldsiedlung oder in Riemerling Ost, wo sie bei der Urnenwahl am 15. März sogar vor Straßmair gelegen hatte.
Pauline Miller nahm ihre Niederlage dennoch sportlich auf: "Natürlich hätte ich mir ein anderes Ergebnis gewünscht, aber letztlich ist es ein gutes Resultat unter den aktuellen Gegebenheiten, auf das ich stolz sein kann." Damit spielte sie darauf an, dass durch die Ausgangsbeschränkungen keine Möglichkeit mehr bestand, vor der Stichwahl noch einmal in den Straßenwahlkampf einzusteigen. Sie empfinde das Votum allerdings als Auftrag, sich weiterhin engagiert in die Gemeindepolitik einzubringen. "Die neue Konstellation im Gemeinderat mit jeweils einem Sitz mehr für die Grünen und unsere Fraktion wird dazu führen, dass viele Entscheidungen noch enger ausgehen. Ich werde auf die Fraktionen zugehen und gute Zusammenarbeit leben", so Miller.