Nach zwölf Jahren muss die SPD das Feldkirchner Rathaus aus der Hand geben: Andreas Janson (UWV) wird Werner van der Weck (SPD) als Bürgermeister nachfolgen. Mit 58,8 Prozent der Stimmen siegte er in der Stichwahl gegen Christian Wilhelm (SPD), der 41,2 Prozent der Wähler von sich überzeugen konnte. "Ich bin wie auf Kohlen gesessen", beschrieb Janson den Tag der Entscheidung. "Das ist eine Erleichterung und eine Freude."
Für den 49-Jährigen war es bereits die dritte Kandidatur für den Posten des Rathauschefs: Bei den Kommunalwahlen 2008 und 2014 war er jeweils dem bisherigen Amtsinhaber van der Weck unterlegen, der heuer nicht erneut antrat. "Ich hatte auch damals immer gute Ergebnisse", sagte Janson. "Das hat mir immer Hoffnung gemacht, dass irgendwann meine Zeit da ist. Und genauso war es dann auch."
In großen Rahmen feiern wird Janson seinen Sieg wegen der Corona-Krise erst mal nicht. Nachdem er die Zwischenstände per Videogespräch mit seinen Mitstreitern von der Unabhängigen Wählervereinigung verfolgt hatte, kündigte er aber an: "Die Feier wird auf alle Fälle nachgeholt."
"Schade - das war mein erster Gedanke", schilderte Christian Wilhelm seine Reaktion auf das Ergebnis. "Wir haben viel gekämpft, aber es hat nicht gereicht." Den Grund für die Niederlage möchte Wilhelm mit dem SPD-Ortsverein analysieren. Seine Vermutung: "Die SPD ist momentan auf dem absteigenden Ast. Das hat uns bestimmt auch nicht geholfen." Allzu niedergeschlagen zeigte sich Wilhelm jedoch nicht. "Wir werden weiter gute Politik machen", sagte er. Der 30-Jährige hob zudem einen aus seiner Sicht erfreulichen Aspekt hervor: Die Wahlbeteiligung war mit 64,2 Prozent etwas höher als noch vor zwei Wochen. "Das ist ein tolles Zeichen für die Demokratie."