Für ihren langjährigen Einsatz für die Erinnerungsarbeit im Haarer Psychiatriemuseum erhält Alma Midasch aus Heimstetten die Bezirksmedaille des Bezirks Oberbayern. Die 80-Jährige war maßgeblich an der Entstehung der Dauerausstellung beteiligt, die im Jahr 2005 anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Klinik eröffnet wurde.
"Es ist wichtig, dass man die Geschichte des Hauses nicht vergisst", sagt Midasch, die selbst 40 Jahre lang in der Klinik gearbeitet hat. Kurz nach ihrem Renteneintritt verbrachte sie daher viel Zeit damit, Keller und Dachböden nach Erinnerungsstücken zu durchsuchen, die nun im Museum ausgestellt werden. Bis vor Kurzem führte die 80-Jährige noch regelmäßig Besucher durch die Räumlichkeiten.
Midasch ging es eigenen Worten zufolge dabei nicht nur um historische Information, sondern auch um Aufklärung über die moderne Psychiatrie. Denn sie hat die Erfahrung gemacht, dass viele Berührungsängste haben. Das Negativ-Image mit Bildern wie Zwangsjacke und Fixierung sitze noch immer tief. Midasch wollte daher den Besuchern zeigen, dass sich viel geändert hat: "Ich möchte, dass die Psychiatrie genauso gesehen wird wie ein normales Krankenhaus."
Das Interesse an dem Museum ist groß, mehr als 36 000 Besucher kamen seit der Eröffnung. Für Midasch war ihr Engagement stets eine Herzensangelegenheit: "Das Museum ist mein Baby."