Planegg:Glück für die Umwelt

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Kiesunternehmen weist Kritik an Abholzung mit Blick auf Ausgleichsmaßnahmen zurück.

Von Rainer Rutz, Planegg

Im Streit um die geplante Abholzung eines 2,1 Hektar großen Wäldchens südlich der Kompostieranlage der Firma Glück an der Fürstenrieder Straße in Planegg weist das Unternehmen sämtliche Kritik zurück. Die behördliche und gemeindliche Erlaubnis zur neuerlichen Kiesgewinnung auf der Fläche stamme bereits aus dem Jahre 2017, sagt Markus Wahl, Geschäftsführer des Unternehmens. Im übrigen entstehe nach Abschluss der Kiesgewinnung an dieser Stelle ein wertvolles Biotop.

Die jetzt dort wachsenden rund 15 Jahre alten Eschen weisen laut Wahl "starke Erkrankungserscheinungen von Eschentriebsterben und Stammfußnekrose" auf. Man habe eine "artenschutzrechtliche Prüfung" vorgenommen. Eine angrenzende Ackerfläche werde mit "gesundem, klimaresistentem Mischwald mit tief-und herzwurzelnden Baumarten wie Eiche, Buche, Bergahorn, Lärche und Weißtanne" aufgeforstet. Wahl verweist in diesem Zusammenhang auch auf Maßnahmen, die bereits vollzogen worden sind: "Rund um die Kiesgewinnungsfläche wurden 50 Haselmausnistkästen und 25 Gruppen aus verschiedenen Sträucher-und Baumarten als Nahrungsquellen implementiert."

Ende 2023 soll die Fläche nach seiner Aussage für die Kiesgewinnung vorbereitet werden. Von 2024 sollen dann rund 400 000 Kubikmeter Kies gewonnen werden, etwa bis zum Jahr 2029. Der Abtransport des Kieses erfolgt über die bereits bestehende Förderanlage in Gräfelfing. Der anschließend gepflanzte Mischwald wird laut Wahl ein "wertvolles Biotop und ein Lebensraum für viele vom Aussterben bedrohte Tier-und Pflanzenarten auf der zuvor ausgekiesten Fläche."

Ganz grundsätzlich wiederholt das Kies-Unternehmen seine bekannten Argumente: "Wir brauchen die regionale Kiesgewinnung", sagt Wahl: "Lange Transportwege von Baustoffen schaden dem Klima. Unser Kies ist von der Region für die Region. Parallel dazu forcieren wir das Baustoffrecycling."

Wegen des Antrags auf Bau einer mobilen Baustoff-Recyclinganlage und der damit geplanten Abholzung des Wäldchens war es vor einigen Tagen zu Protesten gekommen. Der Bund Naturschutz und andere Organisationen haben angekündigt, rechtlich gegen die Genehmigung zum Kiesabbau südlich der Fürstenrieder Straße vorgehen zu wollen.

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