Ein zumindest vorläufiges Happy End gibt es für die 35 Stiere eines Ismaninger Bauernpaares, das bei einem Erbstreit seinen Hof samt Stall verloren hat. Nach einer wochenlangen Suche hat sich im Landkreis Erding nun eine neue, winterfeste Unterkunft für die Zeburinder gefunden.
Es ist eine Lösung in letzter Sekunde: Das Veterinäramt des Landkreises München hätte sonst die zwangsweise Schlachtung der Tiere, die allerdings ohnehin zur Fleischproduktion gehalten werden, angeordnet. Das Amt hatte den beiden Besitzern schon im Februar ein Ultimatum gestellt, die Frist seither aber mehrmals verlängert.
Für 85 Kühe geht die Suche nach einem Stall weiter
Der Streit um die Rinder zieht sich bereits seit Monaten hin. Er dreht sich neben den 35 Stieren auch um 85 Kühe, die getrennt von ihnen gehalten werden müssen und derzeit auf einem Grundstück in Garching untergebracht sind. Das Veterinäramt kritisierte, dass die Tiere nicht ausreichend Schutz vor Kälte und Nässe hätten.
Schon Anfang Januar errichtete das Technische Hilfswerk auf Anweisung der Behörde auf dem Garchinger Grundstück provisorische Ställe für die Tiere; auf der Ismaninger Weide würden die Rinder bei Tauwetter bald "im Schlamm versinken", sagte Hans Marx, der Leiter des Veterinäramts, im Februar. Das sei "nicht länger tolerabel".
Ob der Kampf um die insgesamt 120 Rinder nun endgültig ad acta gelegt werden kann, ist allerdings nicht sicher. "Die Kollegen in Erding haben die neue Unterkunft als akzeptabel eingestuft", sagt Veterinärmediziner Marx. Für die 85 in Garching untergebrachten Kühe aber werde vermutlich spätestens bis zum nächsten Winter ein neuer Stall gebraucht. Seine Behörde und die Kollegen im Erdinger Veterinäramt würden die Herde weiterhin "intensiv begleiten" müssen.