Es könnte ein Durchbruch sein, der mehrere Probleme löst. Der Kommunalausschuss des Münchner Stadtrates soll an diesem Donnerstag das alte Truderinger Rathaus an der Truderinger Straße 288 in nichtöffentlicher Sitzung grundsätzlich zum Tausch freigeben. Sollte die Vollversammlung des Stadtrats das am 15. Juni bestätigen, erhielte die Stadt im Gegenzug das Sperrgrundstück im Gewerbegebiet Rappenweg, das dringend nötig ist für eine Erschließungsstraße nach Haar entlang der Bahn.
Diese Straße wiederum ist Voraussetzung dafür, dass eine 13 Hektar große städtische Fläche an der Schneiderhofstraße in Haar überplant und bebaut werden kann - wenigstens teilweise mit Wohnungen, eventuell auch mit einem Schulcampus, bestehend aus Realschule sowie Fach- und Berufsoberschule. Verhandlungen, die schon 2003 begonnen wurden, kämen damit zu einem guten Ende. Und Oberbürgermeister Dieter Reiter, der das Thema nach Interventionen aus Haar vor einigen Wochen zur Chefsache gemacht hatte, hätte Wort gehalten. Möglicherweise könnte das die Neuordnung des illegalen Gewerbegebiets Rappenweg, einem Schandfleck am Rand des Buga-Parks, die seit Jahrzehnten angestrebt wird, ebenfalls beschleunigen.
In Haar und konkret in Gronsdorf würde der Weg zu einer grundlegenden Neuordnung frei. Derzeit laufen Planungen für einen Wohnriegel an der Herzogstandstraße. Dass auch östlich angrenzend die Wiesen am Bahnhof irgendwann bebaut werden könnten, steht wegen der Verkehrsanbindung seit längerem im Raum. Eine Studie aus dem Jahr 2002 sah dort ein Gewerbegebiet vor. Nun läuft es wohl auf Schulen und Geschosswohnungen hinaus. Die Stadt München strebe eine solche bauliche Entwicklung an, sagte Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) im Gemeinderat. Das Verkehrsprojekt werde jedoch nicht von heute auf morgen umsetzbar sein. Mittel- bis längerfristig werde das aber wohl mit dem Straßenbau kommen.