Kultursaison:Comedy unter Vorbehalt

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Comedian Ole Lehmann redet nicht um den heißen Brei herum - ob in Haar, Unterföhring oder Unterschleißheim. (Foto: Kike Photography)

Das Kleine Theater Haar bietet ein üppiges Programm. Ob es stattfindet, ist eine andere Frage.

Von Udo Watter, Haar

Namensgeber für den ersten Monat des Jahres ist Janus: der römische Gott des Anfangs und des Endes, der Wächter der Türen und Tore - das lateinische ianua bedeutet Tür. Im Gegensatz zu Jupiter, Juno, Venus oder Mars ist er als individuelle Wesenheit selbst nicht sonderlich bekannt - wenngleich sich der Ausdruck "janusköpfig" etabliert hat ("doppelgesichtig") - und es gibt für ihn auch kein entsprechendes Vorbild in der griechischen Mythologie. Omikron hingegen ist nicht nur der 15. Buchstabe des griechischen Alphabets, sondern die neueste Innovation am Virusmarkt, und es wird spannend sein, wie sehr die nominell griechisch inspirierte Mutante den nominell lateinisch inspirierten Monat beeinflussen wird. "Eine Planung fällt unter den gegebenen Umständen schwer, zumal die auch von der Politik kommunizierten Erwartungen mit Blick auf Omikron für den Januar nicht besonders positiv aussehen", erklärt Matthias Riedel-Rüppel, Intendant des Kleinen Theaters Haar. Er wäre aber nicht Matthias Riedel-Rüppel, wenn er sich als Kulturmacher davon entmutigen ließe. "Das Kleine Theater Haar wird mit allem, was da kommt, umgehen", konstatiert er in einer Pressemitteilung.

Das Programm in Haar ist jedenfalls, trotz einiger Verlegungen und Absagen in der ersten Monatshälfte auch im Januar durchaus üppig. Wer Kabarett oder Stand-up-Comedy schätzt, kann am Donnerstag, 13. Januar, den Auftritt von Frederic Hormuth mit seinem Programm ",Wer ist eigentlich ,Wir'" verfolgen oder Ole Lehmann am 20. Januar beobachten wie er "#Tacheles" spricht - der Berliner Comedian verbindet seine kleine winterliche Landkreis-Tournee auch mit Auftritten in Unterföhring (als Moderator der "Lachnacht" am 21. Januar) und Unterschleißheim (23. Januar). Für Freitag, 14. Januar, ist in Haar eine Regional-Krimilesung mit Katharina Lukas ("Sacklzement") terminiert, am 30. Januar kombiniert das Quartett Maxjoseph Volksmusikelemente mit Jazzharmonien, klassische Musik mit pulsierenden Rhythmen. Hinzu kommt noch die Lesung von Gisela Schneeberger am 27. Januar im Rahmen der Seelen-Art-Reihe und die Vorstellungen der Münchner Volkssängerbühne ("Dees ewig Spui von Tod & Deife) am 22., 28. und 29. Januar. "Natürlich stehen alle Veranstaltungen unter Vorbehalt. "Ob und unter welchen Bedingungen unsere Vorstellungen stattfinden können, ist derzeit nicht wirklich seriös vorherzusagen", so Riedel-Rüppel. Im alten Rom hat man, um in die Zukunft zu blicken, gern in den Eingeweiden der Opfertiere gelesen. Aber besonders seriös war das wohl auch nicht.

Weitere Informationen und Tickets gibt es unter https://kleinestheaterhaar.de.

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