Kinderbetreuung:Haarer Kitas werden teurer

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Haarer Eltern müssen künftig nicht nur höhere Gebühren zahlen, sondern auch mehr für die Verpflegung. (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Der Gemeinderat beschließt eine Erhöhung der Gebühren - allerdings nur um fünf Prozent und nicht wie von der CSU gefordert um zehn.

Von Laura Geigenberger, Haar

Die Gebühren für die Kinderbetreuung in Haarer Kitas werden teurer. Nach einer regen Diskussion beschlossen die Fraktionen im Gemeinderat mit 16 zu zwölf Stimmen knapp eine Beitragserhöhung von fünf Prozent. Einstimmig beschlossen wurde dagegen eine Anhebung der Vollverpflegungspauschale um 20 Prozent. Somit steigen die Leistungen für Hauptmahlzeiten von 100 auf 120 Euro, die für Brotzeiten von 39 auf 47 Euro.

Auch bei den Aufnahmekriterien für Kindergärten- und Krippenplätze gibt es Anpassungen. So wurde der Antrag des CSU-Gemeinderats Dietrich Keymer mehrheitlich angenommen, nach dem künftig Kinder priorisiert werden sollen, deren alleinerziehender Elternteil mehr als 20 Stunden wöchentlich beziehungsweise deren beide Elternteile in der Summe mehr als 60 Stunden pro Woche berufstätig sind.

In Kindergärten erhält der Nachwuchs arbeitender Eltern mit diesen Stundensätzen außerdem nun den Vorzug gegenüber Kindern mit Entwicklungsverzögerungen oder erhöhtem Förderbedarf. "Der Personalmangel macht es notwendig zu priorisieren", argumentierte Keymer. 207 Kita-Plätze können laut einem Sachstandsbericht in den Haarer Einrichtungen aktuell nicht belegt werden; zudem fehlen Besetzungen für 16 offene Stellen.

Insbesondere um die Gebührenerhöhung wurde im Gemeinderat heiß diskutiert. Die Rathausverwaltung um Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) hatte ursprünglich für eine Anhebung von zehn Prozent plädiert und dies mit gestiegenen Kosten sowie der klammen Haushaltslage der Gemeinde begründet. "Wenn die Kosten nicht davon galoppieren sollen, brauchen wir eine Steigerung in dieser Größenordnung", sagte Geschäftsleiter Günter Rudolf. Mit einer Erhöhung der Kita-Gebühren von zehn Prozent würden die Eltern künftig einen Finanzierungsanteil von 20 statt wie bisher von 17 Prozent tragen; der Rest setze sich aus staatlichen und gemeindlichen Zuschüssen zusammen.

Unterstützung dafür kam einzig von der CSU. "Man muss in unangenehmen Situationen Verantwortung wahrnehmen und sich nach dem richten, was vonseiten Gemeinde erforderlich ist", sagte etwa Keymer. Ein Kompromissvorschlag von Peter Siemsen (FDP) - eine Gebührenerhöhung von sechs Prozent - fand ebenfalls keine Zustimmung. Letztlich stimmte der Gemeinderat für die von der SPD beantragten fünf Prozent. "Die hohen Energie- und Lebensmittelkosten treffen auch die Eltern", sagte SPD-Fraktionschef Thomas Fäth. "Zehn Prozent wären von kleinem Nutzen für die Gemeinde, aber ein großer Schaden für Familien."

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