Haar:Schreiben für eine bessere Zukunft

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Beim Bayerischen Jugendpreis setzen sich Schülerinnen und Schüler mit Themen wie Klimaschutz, Demografie und Heimat auseinander.

Von Hannah Wilholt, Haar

"Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern." Mit diesem Zitat von Nelson Mandela beginnt der Aufsatz von Marlena, mit dem sie den Bayerischen Jugendpreis 2022 gewonnen hat. Thiel ist Schülerin am Ernst-Mach-Gymnasium in Haar. Heuer lautet das Thema des Schreibwettbewerbs für Schüler, der erst zum dritten Mal ausgerichtet wird, "Wo kommt unser Essen her?". Die Schülerinnen und Schüler können ihre Beiträge als einen Tagebucheintrag, eine Kurzgeschichte, einen Leserbrief oder einen Brief an einen Politiker verfassen. Letzteres hatte Thiel im Vorjahr zum Thema Generationengerechtigkeit gewählt und fasste ihre Forderungen für die bayerische Bildungspolitik in einem Brief an den bayerischen Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) zusammen. Dementsprechend sind die Themen breit gefächert - und auch aktuell können die Schüler nicht nur über Ernährung und Lebensmittel schreiben, sondern auch über das Thema Heimat, den Klima oder den demografischen Wandel.

Der Preis wird von der Initiative Werterhalt und Weitergabe, kurz IWW, vergeben. Und zum diesjährigen Thema passend geschieht dies unter der Schirmherrschaft der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU). Der Verein IWW setzt sich laut Gotthard Steiner, dem Vorstand der Initiative, für den Generationenaustausch ein, "deshalb wollen wir Alt und Jung eine Plattform bieten", sagt er. Die Gymnasiastin Marlena Thiel betont: "Das geht nur, wenn sich beide Seiten respektieren."

Bis einschließlich 2019 hat die Initiative aber ausschließlich "Alt" eine Plattform geboten, indem sie jährlich einem sogenannten Vorbild für gelebte Werte den Initiativpreis verlieh. Zu den Preisträgern gehören unter anderen Münchens ehemaliger Oberbürgermeister Christian Ude und Ex-Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge. Nun möchte die IWW mit dem Jugendpreis auch die klugen Köpfe der jüngeren Generationen fördern. Laut Dagmar Kohlmann, ebenfalls im Vorstand der IWW, haben der Erfolg des Preises und die rege Teilnahme alle überrascht. Dieses Jahr erwarten sie wieder 150 bis 180 Aufsätze der Schüler. Sie fügt noch hinzu: "Was uns alle fasziniert hat: Die Jugendlichen sind schon sehr gescheit."

Haars Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU), der seit 2022 in der Jury des Jugendpreises sitzt, freut sich über die gebündelte Darstellung der Forderungen und Sorgen der bayerischen Jugendlichen, die sich mit Politik auseinandersetzen, und hofft, dass diese nicht nur in der freien Wirtschaft landen, sondern einige auch politisch aktiv werden. So wie auch Claudia Jung, Mitglied des Charity Eagle Clubs, der den Wettbewerb fördert, wünscht sich Bukowski mehr Jugend in der Politik und in den Parteien.

Alle bayerischen Schüler zwischen 15 und 18 Jahren können von Samstag, 15. April, an bis einschließlich 28. Mai ihren Aufsatz einreichen. Zu gewinnen sind unter anderem auch eine gemeinsame Fahrt in die Hauptstadt Berlin oder ein E-Bike.

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