Bildung:Cluster sollen das Lernen erleichtern

Lesezeit: 2 min

Geht an diesem Dienstag in Betrieb: Der Erweiterungsbau der Grundschule am Jagdfeldring in Haar. (Foto: Claus Schunk)

Von diesem Dienstag an werden Buben und Mädchen in der ausgebauten Grundschule am Jagdfeldring unterrichtet.

Von Tatjana Tiefenthal, Haar

Die Errichtung des neuen Erweiterungsbaus an der Grundschule am Jagdfeldring in Haar kann getrost als ereignisreich bezeichnet werden. Erst sank die Schülerzahl und der Neubau schien zu groß zu werden, dann verzögerte ein Wasserschaden die Fertigstellung. Am Montagnachmittag nun wurde das neue Schulgebäude fast ein Jahr später als ursprünglich geplant feierlich eröffnet. 22 Klassen können von diesem Dienstag an in der Grundschule nun unterrichtet werden, 16 davon im neuen Trakt. Zu dem über 38 Millionen Euren teuren Anbau gehören auch eine Mensa, eine Sporthalle mit Tribüne, eine Tiefgarage und ein neu gestalteter Pausenhof. Der Altbau ist durch einen Übergang erreichbar.

Ein Belüftungssystem in den Klassenräumen hat die Schule jedoch nicht, da die Gebäudeplanung aus der Zeit vor der Corona-Pandemie stammt. Nachgebessert werden soll auch nicht, stattdessen liegt die Hoffnung auf den großen Fensterfronten und dem ständigen Lüften. Ansonsten scheint das Konzept des neuen Schulhauses gut durchdacht: Große Lichtschächte und Fensterfronten bringen überall Tageslicht, die Tafeln sind eine Kombination aus elektronischen Smartboards und Kreidetafeln und die Stühle sind auf die Größe der Kinder anpassbar. Zudem sind das Gebäude und die Sporthalle barrierefrei. Reimar Pfalz vom Kommunalunternehmen Wohnungsbau Haar ist einer der Architekten des neuen Schulhauses und sagte bei der Inbetriebnahme: "Die Pausenhalle ist das zentrale Element. Daran angegliedert sind die Mensa und die Bücherei. Die Lehrerzimmer sind auf den Etagen, sodass kurze Wege zu den Klassenzimmern bestehen." Kinder und Erwachsene könnten sich wohlfühlen - durch die Kombination aus Weiß und Holzelementen sei alles modern, aber warm gestaltet.

Offizielle Einweihung des Erweiterungsbaus der Grundschule am Jagdfeldring: Korektorin Erika Neuß und Schulleiterin Carolin Friedl (v. links) freuen sich über den Schlüssel für das neue Gebäude. (Foto: Claus Schunk)

Neues pädagogisches Konzept

Mit dem neuen Gebäude kommt auch ein neues pädagogisches Konzept. Angelehnt an das Lernhauskonzept, sind die zwei Etagen in insgesamt vier Cluster aufgeteilt. "Es ist eine Schule in der Schule", befand Schulleiterin Caroline Friedl. "Ziel ist die Vernetzung der Klassen, die Kinder sollen voneinander lernen. Dafür gibt es in jedem Cluster nicht nur Klassenzimmer, sondern auch teilbare Gemeinschaftsräume und Lernflure." Im ersten Stock werden die ersten und zweiten Klassen sich die Cluster teilen, im zweiten Stock die Dritten und Vierten.

Durch den Erweiterungsbau ist nun Platz für einen Ganztagsbereich im alten Gebäude. "Für die Nachmittagsbetreuung haben wir jetzt das gesamte Erdgeschoss zur Verfügung. Das sind gute Bedingungen", so Friedl. Eine klare Trennung zwischen Schule und Betreuungsbereich sei für die Kinder wichtig. "Sie sollen nicht das Gefühl haben, den ganzen Tag im Klassenzimmer zu sitzen."

Auch ein neuer Pausenbereich wurde geschaffen. Auf dem Dach der Sporthalle ist ein zweiter Pausenhof inklusive Klettergerüst entstanden, auf dem von diesem Dienstag an circa 300 Schüler spielen können. Im Oktober wird überdies die neue Kinderbibliothek eröffnet, die dank eines separaten Eingangs auch nach der Schule noch geöffnet sein wird. Für alle Interessierten wird es demnächst einen Tag der offenen Tür geben.

© SZ vom 14.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: