Ein romantisch illuminierter Burghof, elegant gewandete Gäste, versierte Musiker und ein lauer Sommerabend - so sieht die Idealvorstellung eines kultivierten Open-Air-Ereignisses wie der "Grünwalder Sommernacht" aus. Klimatisch hat sich das bei der 15. Auflage nicht ganz erfüllt - ein Teil des Publikums hatte aus gutem Grund Pullover, Jacken und sogar Mäntel dabei, aber alles andere als lau war dafür auch der musikalische Part: Die Band Uwaga! zauberte mit ihren mal orchestral anmutenden, mal scharf perkussiven Crossover-Darbietungen eine mitreißende Stimmung in den Burginnenhof am Isarhochufer.
Unterstützt wurde das Quartett, dessen Name auf polnisch "Achtung!" bedeutet, vom Jazz-Schlagzeuger Tim Dudek, der die mit Finesse arrangierten und tänzerischer Spielfreude inszenierten Stücke virtuos rhythmisierte. Uwaga!, bestehend aus zwei Violinisten, einem Bassisten und Akkordeonisten, bewegen sich oft fulminant zwischen Klassik, Gypsy, Balkan, Tango und Pop. Die Musik also passte beim von Gastgeber Rupert Gebhard, Direktor der Archäologischen Staatssammlung, eröffneten Abend.
Dass abgesehen vom Begrüßungs-Prosecco die kulinarische Versorgung diesmal eher mau war - das sonst im Anschluss kredenzte Dinner mit Pasta und Wein fiel heuer aus - schmeckte etlichen Besuchern allerdings weniger.