Der Gemeinde Grünwald geht es finanziell wie gewohnt blendend. Das zeigt der Haushaltsentwurf für 2024, über den derzeit in den Gremien des Gemeinderats beraten wird. Am 19. März soll das Zahlenwerk verabschiedet werden. Rund 290 Millionen Euro stehen der Gemeinde demnach zur Verfügung - für Pflichtaufgaben, freiwillige Leistungen und für Investitionen. Für die reiche Gemeinde ist das zwar kein Rekord, doch sie hat genügend Kapital, um weiter aus dem Vollen zu schöpfen, um Photovoltaikanlagen, einen neuen Brunnen und den Kauf von Grundstücken zu finanzieren. Die Kämmerei rechnet mit mindestens 170 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen. Zudem hat Grünwald laut Kämmerer Fabian Leininger noch allgemeine Rücklagen im dreistelligen Millionenbetrag.
Der Verwaltungshaushalt, in dem die laufenden Kosten, etwa für das Personal, abgebildet sind, hat ein Volumen von 223 Millionen Euro. Beim Vermögenshaushalt, in dem Investitionen wie Neubaumaßnahmen oder größere Sanierungen reinzählen, sind es 68 Millionen. Die Zuführung des Verwaltungshaushalts in den Vermögenshaushalt ist der Überschuss, der aus den Einnahmen nach Abzug der laufenden Kosten verbleibt und damit für Investitionen zur Verfügung steht. In der Gemeinde Grünwald sind das laut Haushaltsentwurf 26 Millionen Euro. Eine beneidenswerte Zahl, bedenkt man, dass manche Kommunen in Bayern aktuell ihre Rücklagen schon aufbrauchen müssen, um überhaupt den Verwaltungshaushalt zu decken.
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Zu den größten Investitionsposten zählen mit fast 56 Millionen Euro laut Haushaltsentwurf die "Wirtschaftlichen Unternehmen"; an zweiter Stelle stehen Schulen mit 4,7 Millionen Euro. Aus dem Posten "Wirtschaftlichen Unternehmen" fließen laut Kämmerer Leininger 36 Millionen Euro an die Erdwärme Grünwald, davon 32,5 Millionen allein in den Standort Laufzorn, wo derzeit neue Bohrungen stattfinden, um noch mehr Wärme zu gewinnen und Strom zu erzeugen. Zudem sollen mit den Mitteln Photovoltaikanlagen auf gemeindlichen Gebäuden, unter anderem auf dem Rathaus, finanziert werden. Auch der Neubau des Verwaltungsgebäudes der Wasserversorgung sowie ein neuer und zweiter Brunnen ist geplant. Für den Erwerb von Grundstücken hat die Gemeinde laut Kämmerer außerdem 10 Millionen Euro vorgesehen.