Vortrag:Dix als Dadaist

Dadaist, Realist, Exponent der Neuen Sachlichkeit: Otto Dix in seinem Atelier bei der Komposition eines Ölgemäldes. (Foto: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo)

Der Kunsthistorikerin Birgit Schwarz präsentiert in einem Vortrag in der Grünwalder Gemeindebibliothek die frühe Hochphase im Schaffen des Künstlers.

Der Maler und Grafiker Otto Dix gehört zu den großen Künstlerpersönlichkeiten der Weimarer Republik. Berühmt sind vor allem seine veristischen Antikriegsbilder, seine Porträts wie das Bildnis der Tänzerin Anita Berber oder die Triptycha "Großstadt" und "Der Krieg". Primär wird der stilistisch vielfältige Dix der Neuen Sachlichkeit zugeordnet, aber er hat zu Beginn der Zwanziger auch eine prägende dadaistische Phase gehabt, die vielleicht sogar den Höhepunkt seines Schaffens darstellte. Das jedenfalls will die Kunsthistorikerin Birgit Schwarz bei ihrem Vortrag "Maldadadix: Otto Dix und die Dada-Malerei - 1919 bis 1922" demonstrieren, den sie am Donnerstag, 11. Mai, in der Gemeindebibliothek Grünwald hält.

Das gleichnamige, von ihr verfasste Buch macht sich aktuell auf, das "zu Unrecht marginalisierte Dada-Werk" von Otto Dix zu entdecken. Es präsentiert "Maldadadix", wie er sich nannte, als Monteur beweglicher Bilder, als Verfasser eines Dada-Manifests, als Polystilisten, der im Konflikt mit dem Kunsthandel auf der Freiheit des künstlerischen Prinzips beharrte. Erstmalig wird die inspirierende Ateliergemeinschaft mit dem Komponisten Erwin Schulhoff und die daraus hervorgegangene Filiale des Club Dada, die "Dadundr" - Dadauniversität und Dadaunion Dresden - vorgestellt. Dix habe die künstlerischen Potenzen Dadas dazu genutzt, das traditionelle Gemälde als Dada-Medium zu aktualisieren und so Anerkennung erst in Künstlerkreisen, dann auf dem Kunstmarkt erlangt, erklärt Schwarz.

Der Abend, der nach dem Vortrag in eine Diskussion münden soll, wird moderiert von der Grünwalder Journalistin und Historikerin Ulrike Leutheusser. Er beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

© SZ/wat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: